Informelles Lernen am Arbeitsplatz, schon wieder so ein Lerntrend? Erfahre jetzt, warum sich die Methode von anderen digitalen Lernmethoden unterscheidet und worauf Weiterbildungsverantwortliche bei der Umsetzung achten sollten.
Die wichtigste Info vorab: Informelles Lernen ist kein komplett neues Phänomen und wird bereits seit den 1990er Jahren in der Pädagogik und Psychologie wissenschaftlich untersucht. Durch die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt, veränderten Ansprüchen von Mitarbeitenden und neuen Möglichkeiten betrieblicher Weiterbildung wird das Thema sowohl für Führungskräfte als auch für Weiterbildende zunehmend relevanter. Für dich als Weiterbildungsverantwortlicher kann der Ansatz neue Impulse geben, wie Lernen am Arbeitsplatz noch effizienter umgesetzt oder der Lernkultur deines Unternehmens entsprechend angepasst werden kann.
Bevor wir auf die methodischen Besonderheiten von informellen Lernen eingehen, sollte der Begriff des informellen Lernens klar sein. Allgemein wird informelles Lernen als Lernen abseits klassischer Bildungseinrichtungen wie Schule oder Universität verstanden. Es bezieht sich demnach vor allem auf Weiterbildung im beruflichen Kontext und wird deshalb auch Learning on the Job genannt. Laut der europäischen Kommission findet informelles Lernen im Alltag statt, ist oft weniger strukturiert und führt selten zu einer Zertifizierung, wie einem akademischen Abschluss. Eine wissenschaftliche Untersuchung der Uni Paderborn fasst die zentrale Merkmalen informellen Lernens wie folgt zusammen:
Informelles Lernen wird also vor allem von deinen Lernenden gesteuert, du als Weiterbildungsverantwortlicher kannst den Lernerfolg aber positiv beeinflussen – z. B. mit einer passenden Lernkultur.
Informelles Lernen sieht im Arbeitsalltag völlig unterschiedlich aus: Sei es das Lesen einer Fachzeitschrift, die Recherche nach einer konkreten Lösung bei einem akuten Problem, der Besuch eines Webinars oder die Bearbeitung eines vorgegebenen Weiterbildungskurses. Es meint wirklich jeden Lernprozess, der während der Arbeitszeit stattfindet. Aber warum ist informelles Lernen überhaupt wieder ein Thema?
Laut dem aktuellen Arbeitsbericht der Uni St. Gallen zum Thema "Informelles Lernen als Führungsaufgabe" sind folgenden sechs Entwicklungen entscheidend:
Entsprechend dieser großen Veränderungen in der gesamten Arbeitswelt, solltest du als Weiterbildungsverantwortlicher gemeinsam mit den Führungskräften für eine angemessen Lernumgebung sorgen. Schließlich sind diese einflussreiche Vorbilder, die die Kompetenzentwicklung des gesamten Teams begleiten und mit gestalten sollen.
Einige Studien und der Arbeitsbericht der Uni St. Gallen bestätigen: Führungskräfte und Weiterbildungsverantwortliche entscheiden selbst über den Lernerfolg ihrer Mitarbeitenden. Sie sind dafür verantwortlich, informelles Lernen zu ermöglichen, gestalten die Lernprozesse und sorgen nachhaltig für Transfererfolge im Arbeitsalltag. Sie werden dabei selbst zu Lernpromotenden, Lernermöglichenden und Unterstützenden.
Damit du diese Rollen erfolgreich annehmen kannst, ist es wichtig, neue Ausgangspunkte für informelles Lernen zu berücksichtigen:
Im Vergleich zu "klassischen" Lernmethoden oder Weiterbildungsmaßnahmen soll informelles Lernen dynamisch umgesetzt werden, sodass individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden können. Gleichzeitig sollen Weiterbildungsverantwortliche entlastet werden, indem du von einer aktiven Kursleiterrolle zu einer Lernbegleiterrolle übergehst. Folgende Tipps können dir dabei helfen, die Rolle im Prozess des informellen Lernens anzunehmen:
Wir können an dieser Stelle festhalten, dass informelles Lernen ein wichtiger Bestandteil moderner Arbeitsgestaltung ist und zu veränderten Aufgaben auf beiden Seiten führt: Mitarbeitende werden aktiver im Lernprozess und Weiterbildungsverantwortliche treten zunehmend zurück. Um diesen Spagat zu meistern, ist eine digitale Begleitung auf beiden Seiten sinnvoll: Weiterbildungsverantwortliche garantieren dadurch, dass die relevanten Inhalte weitergegeben werden und Mitarbeitende bekommen im Lernprozess Antworten auf ihre Fragen. Wie ein solcher Online-Kurs aussehen kann, siehst du im kostenlosen Beispielkurs im Rahmen der Admin-Demo für blink.it. Viel Spaß!
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