Eines ist klar: Der Wert deines Trainings liegt in der positiven Veränderung deiner Teilnehmer! – Unabhängig davon, ob du deinen Teilnehmern Fertigkeiten, Fähigkeiten oder Wissen vermitteln sollst.
Dein Erfolg wird daran gemessen, ob der Teilnehmer etwas Neues Umsetzen kann, dass er zuvor noch nicht konnte, oder sein kostbar gelerntes Wissen dann anwenden kann, wenn es wirklich gebraucht wird. Ich nenne dies in allen Fällen die positive Veränderung deiner Teilnehmer.
Genau diese positive Veränderung ist es, für die deine Teilnehmer später auch bezahlen. Egal ob sie es selbst tun oder die Personalentwicklung oder ein direkter Vorgesetzter.
Am besten solltest du dir daher auch immer die Frage stellen: “Wie kann ich diese positive Veränderung noch gezielter herbeiführen?”. Und genau darum geht es in meinem Artikel.
Was bringt einen Menschen dazu, sich zu verändern? Der Nutzen!
Wir Menschen sind einfach gestrickt. Wir wegen permanent ab, ob etwas für uns einen persönlichen Nutzen erfüllt oder nicht. Selbst wenn dieser Gedanke im Kopf nicht laut formuliert ist, so ist er im Unterbewusstsein doch immer vorhanden – und das biologisch verankert.
Die gute Nachricht: der Nutzen kann sehr oft ganz knapp formuliert werden.
Machen wir das mal an zwei Beispielen:
Darum geht dein Training:
Führung von Mitarbeitern
Was der Teilnehmer verändern soll:
Bessere Mitarbeitergespräche führen
Nutzen für ihn:
Die Performance des Mitarbeiters steigt
Darum geht dein Training:
Benutzung einer neuen Software
Was der Teilnehmer verändern soll:
An Stelle der Maus auch mal Tastenkombinationen einsetzen
Nutzen für ihn:
Schnelleres Arbeiten mit der Software
Ich wette, dass du schon selbst im Kopf abgewägt hast, ob der Nutzen in den Beispielen für dich attraktiv ist. Und ich verspreche dir: Am Ende hättest du das Ausprobieren einer neuen Handlung oder das Lernen neuen Wissens nicht nach der Handlung oder dem sachlichen Gehalt beurteilt – sondern nach dem Nutzen, den du für dich siehst.
Wenn du dich noch mehr dafür interessierst, wieso die Suche nach Nutzen und dem “Warum” so stark in uns verankert ist und wie sich das auf das Motivieren von Menschen auswirkt, empfehle ich dir den TED Talk “ how great leaders inspire action “ von Simon Sinek.
Ich habe die wichtigsten 6 Minuten auch hier eingebettet:
Mit einem attraktiven Nutzen im Hintergrund geht es nur noch darum, dem Teilnehmer die Veränderung so leicht wie möglich zu machen. Dafür brauchst du eine klare Handlungsaufforderung.
❌ verteilt über mehrere Schritte
❌ mit langer Vorbereitung verbunden
❌ lang und ausschweifend formuliert
Ein paar Beispiele werde ich dir geben, nachdem du die Gelegenheit hattest, mal ein paar Handlungsaufforderungen zu gestalten. Die erste machen wir im nächsten Abschnitt gemeinsam.
Nimm dir irgendeine Übung, die ein Teilnehmer nach deinem Training machen soll und schreibe dazu eine erste Fassung.
Was er verändern soll:
Bessere Mitarbeitergespräche führen
Was er üben soll:
Dem Gesprächspartner zuhören und auf ihn eingehen
Handlungsaufforderung:
Höre deinem Mitarbeiter im nächsten Gespräch genau zu und greife seine angesprochenen Inhalte auf.
Was er verändern soll:
Für wiederkehrende Aufgaben die Tastenkombinationen benutzen
Was er üben soll:
Kopieren mit “Strg. + C” und Einfügen mit “Strg. + V”
Handlungsaufforderung:
Benutze bitte beim kopieren von Texten häufiger an Stelle der Maus die Tastenkombinationen “Strg. + C” und “Strg. + V”
Wenn du den ersten Entwurf deiner Aufforderung hast, entscheide mit den Kriterien aus Wie mache ich es jemandem besonders leicht sich zu verändern?, ob sie klar genug ist.
Handlungsaufforderung:
Höre deinem Mitarbeiter im nächsten Gespräch genau zu und greife seine angesprochenen Inhalte auf.
Handlungsaufforderung:
Benutze bitte beim kopieren von Texten häufiger an Stelle der Maus die Tastenkombinationen “Strg. + C” und “Strg. + V”
Anhand des Checks gegenüber den Kriterien für eine gute Handlungsaufforderung kannst du nun leicht entscheiden, was zu tun ist.
Im Beispiel A (Führung) ist der Fokus nicht eng genug, da zwei Handlungen nötig sind. Das Zuhören, sowie das Reagieren auf das Gehörte. Außerdem ist die Formulierung der Handlung so vage formuliert, dass der Teilnehmer nicht weiß, was er tun soll. Dahingegen ist die Planbarkeit sehr einfach. Die Übung wird im nächsten Gespräch ausgeführt.
Im Beispiel B (Software) kommt noch nicht klar hervor, wann ich es übe. Es jetzt sofort zu üben wäre zum Beispiel eine Möglichkeit oder einen genauen Zeitpunkt anzugeben. Also wird daran neu formuliert.
Aufsplittung in 2 Aufforderungen
Handlungsaufforderung 1:
Höre deinem Mitarbeiter im nächsten Gespräch genau zu, indem du versuchst Schlüsselwörter aus seinem Gespräch zu identifizieren.
Handlungsaufforderung 2:
Wenn du in einem Gespräch Schlüsselbegriffe mitbekommen hast, gehe darauf mal ein. Zum Beispiel, indem du dir diesen Begriff einfach mal aus einer anderen Perspektive erneut erklären lässt.
Trigger setzen
Handlungsaufforderung:
Wenn du das nächste mal am Computer sitzt und Texte kopierst, benutze an Stelle der Maus die Tastenkombinationen “Strg. + C” und “Strg. + V”. Klebe dir am besten schon jetzt ein Post-It auf den Bildschirm, das dich erinnert.
Dir fällt hier vielleicht auf, dass eine neue Handlungsaufforderung auch Auswirkungen auf die Übung selbst haben kann. Das ist sogar wünschenswert. Denn wenn die Übung immer einfacher wird, kann der Teilnehmer dies auch besser umsetzen.
Wenn du jetzt mit deiner Handlungsaufforderung zufrieden bist, musst du sie nur noch an deine Teilnehmer kommunizieren. Zum Beispiel per E-Mail oder als kurze Videobotschaft. Das kann zum Beispiel so aussehen:
https://mein.blink.it/courses/KZzasSKvomxi2ipB9