Lernpartnerschaft: So schaffst du optimale Voraussetzungen [Teil 2]
Welche Vorteile Lernpartnerschaften für Unternehmen bieten, haben wir bereits im letzten Artikel thematisiert. In diesem Artikel gehen wir genauer darauf ein, wie du die optimalen Voraussetzungen für Lernpartnerschaften im Arbeitskontext schaffst.
Lernpartner profitieren nicht nur vom individuellen Wissensaustausch zwischen zwei Kollegen. Vielmehr ist es das persönliche Gespräch und die geteilten Erfahrungen, die das Lernen so effizient machen. Unternehmen profitieren dabei mindestens genauso von den Persönlichkeitsentwicklungen ihrer Mitarbeitenden wie sie selbst. Denn Mitarbeitende, die über die passenden Soft Skills und Erfahrungswerte verfügen sind unbezahlbar.
Ob vor Ort, als Blended Learning Konzept oder als Tandem, die Lernpartnerschaft ist egal in welchem Szenario eine gelungene Ergänzung zur berufsinternen Weiterbildung. Ergänzend dazu kann das Konzept der Lernpartnerschaften durch Blended Learning Plattformen erweitert werden, um ein optimales und langfristiges Lernerlebnis zu erhalten. Dadurch können Mitarbeitende unabhängig von Personalverantwortlichen Wissen erwerben und haben trotzdem einen Partner, der bei Rückfragen zur Verfügung steht. Lernpartnerschaften sind daher die optimale Ergänzung für selbstverantwortliches Lernen im Unternehmen.
Das Zusammenarbeiten mit einem Lernpartner zeigt einem Teilnehmer eine neue Dimension des Lernens, die kooperativ und nicht mehr kompetitiv wie in der Schule ist.– Rolf Stiefel
So schaffst du als Personaler die richtigen Voraussetzungen für erfolgreiche Lernpartnerschaften!
Lernpartnerschaften bauen darauf auf, dass sich die Lernpartner eigenverantwortlich und themenspezifisch austauschen können. Trotzdem darf die Rolle der Personalverantwortlichen nicht unterschätzt werden, denn Personaler steuern die Lernpartnerschaft im gesamten Lernprozess. Um Lernpartnerschaften in deinem Unternehmen einen vielversprechenden Start zu ermöglichen, empfehlen wir folgendes:
Tipp 1: Plane deine Online Kurse für mehrere Teilnehmende. Das Menschliche Gehirn lernt besonders gut, wenn es anderen etwas erklären kann. Daher ist es sinnvoll durch Tandem Kurse den Lernprozess der Lernenden anzuregen.
Tipp 2: Schaffe freie Zeitfenster für individuelle Lernzeit. Jeder lernt anders und in seinem eigenen Tempo. Richte deshalb freie Zeitfenster ein, in der jeder Teilnehmende sein Wissen nochmal nach belieben vertiefen kann.
Tipp 3: Plane freie Zeit für die Findung möglicher Themenschwerpunkte ein. Ist dir auch schonmal beim Lernen ein wichtiger Punkt aufgefallen, der eigentlich zu kurz kam? Oftmals werden wichtige Themen erst zu spät erkannt. Wenn du bereits Zeitpuffer einplanst, hast du im späteren Lernprozess genügend Zeit für solche Themen.
Tipp 4: Stelle freie Räume für die Lernpartner zur Verfügung. Ja, es ist ein wichtiger Punkt – sich ungestört auf ein bestimmtes Thema zu konzentrieren, gehört zum effizienten Arbeiten dazu. Stelle deinen Lernpartnern also Ressourcen in Form von Räumen zur Verfügung und unterstütze sie so beim Wissensaustausch.
Tipp 5: Ordne den Lernpartnern gemeinsame Projekte zu. Die Zusammenarbeit derjenigen, die auch Lernpartner sind, kann große Vorteile haben. Zum einen kennen sie sich bereits gut und haben auch die Arbeitsweise des jeweils anderen kennengelernt. Dies ist in großen Unternehmen mit unterschiedlichen Projekten nicht unbedingt gegeben. Zum anderen erweitern die Lernpartner so ihr Wissen über Abteilungsgrenzen hinaus, was auch an unseren letzten Tipp anschließt:
Tipp 6: Bilde Lernpartnerschaften, die unabhängig von Teams und Arbeitsbereichen sind. “Da kenne ich mich nicht aus, da bin ich nicht für zuständig!”. Abteilungsdenken findet sich auch heute noch oft in Unternehmen. Dabei ist es viel effektiver, Mitarbeitende in die verschiedenen Unternehmensbereiche reinschnuppern zu lassen. Denn nur so bekommen vor allem neue Mitarbeiter ein Gefühl dafür, was das Unternehmen wirklich macht und worauf es ankommt.
4 zentrale Ziele, die mit Lernpartnerschaften verfolgt werden
Lernpartnerschaften und Persönlichkeitsentwicklung sind zwei Begriffe, die praktisch ineinandergreifen. Denn die Lernpartner tauschen nicht nur Wissen und Erfahrungen miteinander aus. Die Persönlichkeitsentwicklung ist ebenso ein bedeutender Bestandteil der Lernmethode. Darüber hinaus werden folgende vier Ziele angestrebt:
1. Führungsverhalten
Mitarbeitende haben Einfluss auf Entscheidungen und sollen ihre Meinung aktiv mit einbringen.
2. Lernfreude und Motivation
Wirkt der Entpersonalisierung des Lernens entgegen und zeigt auch nicht-inhaltliche Lernerfolge, wie Soft Skills. Außerdem wird Lernen zum kooperativen Prozess und ist nicht mehr kompetitiv wie in der Schule.
3. Interpersonelle Sensibilität
Gehört zu den Soft Skills jeder Führungsperson, da das eigene Verhalten je nach Situation angepasst werden sollte.
4. Eigeninitiative, Eigenverantwortung, Selbstbewusstsein
Learning by doing: Mitarbeitende lernen Verhaltensarten nicht indem einfach nur darüber gesprochen wird. Vielmehr muss Mitarbeitenden die Chance gewährt werden, eigene Erfahrungen zu machen.
Diese vier Ziele haben wir aus einem Artikel abgeleitet. Falls du mehr über die Ziele von Lernpartnerschaften erfahren möchtest, findest du den wissenschaftlichen Artikel von Rolf Stiefel hier.
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