Eine Onlinebegleitung zum Soft-Skill-Training sorgt für nachhaltigen Lerntransfer. Dabei hören wir von Trainern häufig eine Frage: Wie kann ich meine Teilnehmer dazu bringen, sich regelmäßig online weiter mit dem Thema zu beschäftigen? Über die Jahre hinweg haben wir dazu einige Best Practices gesammelt, mit denen du die Online-Aktivität deiner Teilnehmer einfordern kannst.
Wenn du ein Präsenztraining mit einem Onlinekurs verknüpfst, profitierst du von dem Besten aus beiden Welten, in Form eines Blended Learning. Einer der vielen Vorteile: Im Live-Training oder in der Schulung vor Ort hast du mehr Zeit für die persönliche Betreuung. Davor, danach – und bei mehrwöchigen Veranstaltungen auch dazwischen – können deine Teilnehmer selbst weiter lernen, wann und wo sie möchten. Das Wie – also das Material und die Rahmenbedingungen für diese Selbstlernphasen – legst du als Trainer im Vorhinein fest.
Genau diese Rahmenbedingungen sind wichtig, wenn du deine Teilnehmer auch außerhalb der Face-to-Face-Betreuung am Ball halten möchtest. Schließlich möchtest du davon ausgehen können, dass alle Teilnehmer deine Online-Inhalte auch konsumieren. Sie sollen vorbereitete Übungen machen und sich deine kurzen Videos ansehen. Nur wenn alle Teilnehmer auf einem ähnlichen Level sind, kannst du aus deinem Präsenztraining das Beste raus holen.
Durch positive Verstärkung kannst du Menschen meistens besser motivieren als durch negative Verstärkung oder Bestrafung. Nutze dies für dein Training, indem du einen zusätzlichen Mehrwert bietest.
So verwendest du den Mehrwert: Wie wäre es, wenn Teilnehmer, die den kompletten Online-Kurs absolvieren, eine Extra-Leistung bekämen? Du kannst zum Beispiel ein Einzelcoaching im Anschluss an deinen Kurs anbieten. Auch ein Abschluss-Zertifikat für fleißige Teilnehmer ist denkbar. Wenn du diesen Mehrwert von Anfang an planst, kannst du entsprechende Absprachen mit deinem Kunden treffen und deine Teilnehmer so motivieren, auch online am Ball zu bleiben.
Im dicht gepackten Alltag vergessen wir alle mal Dinge, die wir eigentlich erledigen wollten. Sorge dafür, dass deine Teilnehmer regelmäßig an deinem Online-Kurs teilnehmen, indem du sie freundlich daran erinnerst.
So verwendest du Erinnerungen: Am einfachsten ist hier eine Art Newsletter, die du per Mail verschickst. Darin verweist du auf die aktuellen Aufgaben im Kurs und klärst deinen Teilnehmer möglichst breit darüber auf, was er wann, warum und wie zu tun hat – und wieviel Zeit er dafür einplanen soll.
Zur Methode des Zwangs raten wir dir nur, wenn die anderen beiden Optionen für dein Training nicht in Frage kommen oder sie nicht gut funktionieren. Wenn du dein Training auf Zwang baust, müssen deine Teilnehmer den Online-Kurs absolvieren, um an deinem Training teilzunehmen.
So verwendest du Zwang: Baue am Ende deines Online-Kurses eine Prüfung ein, die deine Teilnehmer bestehen müssen. Wer den Kurs also nicht ausreichend verfolgt hat, fällt durch und erhält keine offizielle Teilnahmebestätigung.
Wahrscheinlich wirst du dich in deinem Training auf eine der drei genannten Methoden fokussieren. Auch eine Mischung ist denkbar, wenn du zum Beispiel optionale Lerneinheiten mit solchen verknüpfst, die für das Bestehen des Kurses notwendig sind.
Verknüpfung ist ein gutes Stichwort. Ein Blended Learning basiert ja darauf, dass mehrere Lernmethoden miteinander verknüpft werden. Je besser die Verknüpfung, desto besser das Blended Learning!
Du wünschst dir Inspirationen, wie dir das am besten gelingt? In unserem Kartenspiel für Blended Learning, dem rocket pack, haben wir insgesamt 40 Methoden auf 40 Karten gesammelt.
Ein Extra-Tipp, falls du das rocket pack schon besitzt: Folgende Karten/Methoden sind besonders dafür geeignet, deine Teilnehmer aktiv zu motivieren:
Durch unseren täglichen Kontakt mit vielen Trainern, Beratern und Coaches haben wir einige Best Practices gesammelt, wie du deine Teilnehmer online aktiv halten kannst. Neben den drei genannten grundsätzlichen Methoden zeige ich dir deshalb hier noch sieben weitere Tipps, wie du deine Teilnahme online aktiv hältst:
Im Folgenden gehe ich auf alle sieben Tipps genauer ein, damit du dir jeweils ein gutes Bild davon machen kannst.
Dieser Tipp steht zu Recht an erster Stelle. Die Erwartungshaltung deiner Teilnehmer sollte zu jeder Zeit mit deiner eigenen übereinstimmen. Alle Beteiligten müssen sich darüber einig sein, wann und wie die nächste Aufgabe erledigt werden soll.
Ob im Live-Training oder in Online-Lerneinheiten, denke immer daran, eine klare Handlungsaufforderung zu formulieren. Ein Beispiel: “Schau dir jetzt das Video an und nimm dir drei Minuten Zeit, die darin gestellte Frage im Kommentarfeld zu beantworten.”
Du bist als Trainer das beste Vorbild im Training – wenn du selbst Verpflichtungen eingehst, sind deine Teilnehmer auch eher dazu bereit. Versichere ihnen so zum Beispiel, dass keine Lerneinheit länger als sieben Minuten Bearbeitungszeit benötigt. Dadurch sinkt die Hemmschwelle für deinen Teilnehmer, sich im Arbeitsalltag zwischen einzelnen Aufgaben deinem Online-Kurs zu widmen.
Ja, wir von blink.it sind ein Fan von kurzen Lerneinheiten und stehen hinter der Methode des Microlearning. Aus gutem Grund: Bei kleinen Lern-Häppchen gibt es einen klaren Fokus. Deine Teilnehmer werden außerdem eher motiviert, sich fünf Minuten mit einer kurzen Einheit (zum Beispiel aus Video+Handlungsaufforderung) zu beschäftigen, als sich sechzig Minuten mit einem längeren Text zu befassen. Klingt einleuchtend, oder?
Neben kurzen Lerneinheiten raten wir dir, deine Teilnehmer nicht zu häufig aus ihrem Arbeitsalltag “heraus zu reißen”. Eine allgemeine Zahl können wir dir an der Stelle nicht geben – denn die hängt doch stark von der Form deines Trainings ab. Probiere einfach aus, was für dich am besten passt! Solange du aufmerksam genug bleibst und zum Beispiel regelmäßig bei deinen Teilnehmern nachfragst, ob deine Mail-Erinnerungen an das Online-Training das richtige Maß haben, bist du auf dem richtigen Weg.
Harte Brüche zwischen deinem Live-Training und den Online-Inhalten sind kontraproduktiv. Verknüpfe beide Teile so, dass der Teilnehmer dein Blended Learning als eine Einheit wahrnimmt. Weise also am Ende deines Präsenztrainings auf den Online-Kurs hin und erkläre deutlich, wie es für alle weitergeht. Im Online-Kurs kannst du wiederum auf’s Präsenztraining verweisen und zum Beispiel an Ort und Zeit erinnern oder Vorfreude durch geheimnisvolle Ankündigungen erzeugen.
Tipp: Nutze die letzten Minuten deines Präsenztrainings dazu, gemeinsam über den Ablauf der Online-Begleitung zu sprechen Dazu kannst du auch deine Teilnehmer konkret auffordern, direkt ihren Kalender heraus zu holen und sich Termine für die Bearbeitung der Online-Aufgaben zu setzen. Denke auch hier wieder daran, auf eine kurze Bearbeitungszeit hinzuweisen.
Dein Teilnehmer soll deutlich merken, dass es nicht irgendein Online-Kurs ist. Bleibe daher transparent, zeige dich in Videos und sei präsent in Diskussionen im Kommentarfeld. Wenn du als Trainer zeigst, dass du aktiv dabei bist, motiviert das auch deine Teilnehmer.
Auch zwischen einzelnen Lerneinheiten solltest du für eine gute Verknüpfung sorgen. Die Struktur deines Online-Kurses ist wichtig, damit dein Teilnehmer zu jeder Zeit weiß, wo er gerade steht und was er als nächstes zu tun hat.
Dafür kannst du einerseits technisch und andererseits inhaltlich sorgen. Wir von blink.it haben die technische Verknüpfung so gelöst, dass du als Trainer bei jeder Lerneinheit einstellen kannst, wann die nächste freigeschaltet werden soll. So ist es möglich, dass dein Teilnehmer zu Beginn vielleicht nur eine einzige Lerneinheit sieht und der Kurs erst nach und nach freigeschaltet wird.
Aber auch inhaltlich solltest du für gute Überleitungen sorgen. Baue zum Beispiel regelmäßig kurze Selfie-Videos ein, in denen du die Teilnehmer in ihrem aktuellen Lernfortschritt “abholst” und auf die nächste Aufgabe verweist. Wichtig: Denke auch hier an die oben genannte Erwartungshaltung deines Teilnehmers und kommuniziere klar, wie lange dein Teilnehmer für den nächsten Schritt brauchen wird und wann er ihn erledigen sollte.
Du merkst, Überleitungen und Verknüpfungen sind im Blended Learning enorm wichtig. Neben Überleitungen innerhalb deines Trainings solltest du nicht vergessen, dass deine Teilnehmer vielleicht einen intensiven Arbeitsalltag haben, der sie die größte Zeit des Tages beschäftigt. Die Gedanken sind dann mit anderen Dingen beschäftigt. Auch hier ist ein weicher Übergang sinnvoll.
Das erreichst du zum Beispiel, indem du nach Möglichkeit die Führungsebene der Teilnehmer mit einbindest. Wer weiß, dass sein Chef an Bord ist, ist wahrscheinlich eher motiviert, im Online-Training am Ball zu bleiben. Außerdem verstärkt diese Methode die Bedeutung deines Trainings an sich. Noch ein Extra-Tipp für rocket-pack-Nutzer: Wie du deinen Chef an Bord holst, erfährst du mit Karte 8!
Das waren unsere wichtigsten Methoden und Best Practices, wie du deine Teilnehmer zur aktiven Teilnahme bewegen kannst. Weitere Tipps rund um das Thema Blended Learning und den Start mit deiner Online-Begleitung findest du in unserem Leitfaden für Blended Learning.
Du bist schon Profi im Blended Learning und hast noch weitere Tipps? Dann teile sie doch mit uns im Kommentarfeld!