Wie gelingt Social Learning auch in Online-Schulungen?
Social Learning: Interaktion im Mittelpunkt
Der englische Begriff “Social Learning” klingt zwar sehr modern – die grundlegende Idee dahinter ist aber nicht neu. Social Learning bedeutet per Wiki-Definition nichts anderes als “Gruppenarbeit”: Die soziale Interaktion steht beim Social Learning also im Mittelpunkt. Wir lernen gemeinsam.
Für diese soziale Interaktion ist nicht zwingend eine große Gruppe nötig: Auch ein One-On-One-Coaching ist soziales Lernen. Wichtig ist nur, dass ein Austausch stattfindet. Wir lernen miteinander.
Wie gesagt, ist diese Idee nicht neu: Die Theorie des sozialen Lernens wurde schon in den 60ern mit der Social Learning Theorie von Albert Bandura populär. Diese besagt, dass Lernen keine passive Aufnahme von Informationen ist, sondern von sozialen Kontexten abhängt. Wir lernen vor allem dadurch, dass wir das Verhalten anderer beobachten. Wir lernen voneinander.
Social Learning heißt: gemeinsam, miteinander und voneinander lernen.
Warum Social Learning in Schulungen wichtig ist: 70-20-10
Für sich allein genommen ist Social Learning natürlich nur schwer anwendbar: Es fehlt theoretisches Wissen und praktische Anwendung. Daraus entstanden ist eine Regel, die häufig in der Weiterbildung genutzt wird, und die du wahrscheinlich schon einmal gehört hast: Die 70-20-10-Regel.
Mit Bezug zu Schulungen besagt die 70-20-10 Regel:
- 10% des Lernens beruht auf reinem Wissen, das beispielsweise in Schulungen vermittelt wird.
- 20% des Lernens kommt durch Social Learning zustande: Interaktion mit anderen.
- 70% des Lernens ist “learning by doing”, also praktische Anwendung am Arbeitsplatz.
Social Learning macht also (mindestens) 20% des gesamten Lernens aus. Ignorierst du soziales Lernen bei der Planung von Schulungen, verringert sich der Lerneffekt bei den Lernenden – deinen Mitarbeitern – enorm. Social Learning kann außerdem die praktische Anwendung (70%) erleichtern: Wenn Mitarbeiter bestimmte Verhaltensweisen oder Abläufe bei anderen beobachten können, fällt ihnen das Nachahmen am Arbeitsplatz deutlich leichter.
Social Learning in Online-Schulungen
Social Learning in klassischen Schulungen ist nicht schwer: Präsenzunterricht in Gruppen, aktive Teilnahme und Gruppendiskussionen sind fester Bestandteil der meisten betrieblichen Weiterbildungen.
Heute geht durch die Digitalisierung der Trend stark zur Online-Weiterbildung. Immer mehr Unternehmen nutzen Online-Schulungen, um Mitarbeiter zeit- und ortsunabhängig weiterzubilden. Besonders wichtig wird Blended Learning: Die Mischung von Präsenz- und Online-Lernen ist laut mmb-Trendmonitor die wichtigste Lernform für die nächsten Jahre.
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3 Beispiele für Social Learning in Online-Schulungen
Auch in Online-Schulungen kannst du einfach soziales Lernen ermöglichen – und somit den Lerneffekt für deine Mitarbeiter verbessern. Folgende drei Beispiele zeigen dir, wie du Social Learning im E-Learning oder Blended Learning einsetzen kannst:
1. Diskussionsrunden starten
E-Learning: Ein Kommentarbereich gehört heute zu den Standardfunktionen bei modernen Online-Lernplattformen. Nutze diese Funktion für Gruppendiskussionen! Stelle beispielsweise Fragen zu relevanten Lerninhalten und rege deine Mitarbeiter zu virtuellen Diskussionen an.
Blended Learning: Für Blended Learning kannst du Diskussionsthemen im Online-Kurs anregen und die eigentliche Gruppendiskussionen in einem Präsenztermin starten. Dadurch können alle Lernenden ihre Erfahrungen einbringen und vom Wissen anderer profitieren – was den Lerneffekt für alle erhöht.
2. Austausch von Dateien ermöglichen
E-Learning: Social Learning setzt voraus, dass sich alle Lernenden miteinander über Inhalte und Lernstände austauschen können. In einem Online-Kurs gelingt das einerseits über eine Kommentarfunktion. Andererseits sollten die Lernenden aber auch die Möglichkeit haben, Dateien miteinander zu teilen und sich so aktiv am Kurs zu beteiligen.
Blended Learning: Das klassische “Bringen Sie bitte Ihre Ergebnisse zum nächsten Schulungstag mit” wird zu “Laden Sie Ihre Ergebnisse bitte im Kurs hoch”. In einem Präsenztermin werden beispielsweise Gruppen gebildet und Aufgaben verteilt, deren Ergebnisse die Mitarbeiter später flexibel in den begleitenden Online-Kurs hochladen.
3. Lernen am Vorbild mit Videos
E-Learning: Ein Schwerpunkt in der “Social Learning Theory” ist das Lernen am Beispiel. Das kannst du dir in Online-Schulungen zunutze machen: In Videos können die Mitarbeiter beispielsweise Situationen aus dem Berufsalltag oder Arbeitsabläufe beobachten. In einer Schulung für Vertriebsmitarbeiter kann beispielsweise ein perfektes Verhandlungsgespräch als Beispiel-Video dienen – und zur Nachahmung anregen.
Blended Learning: Um den Lerneffekt mit Videos zu erhöhen, kannst du diese im Präsenzseminar selbst erstellen. Kurze Videos kannst du ganz einfach mit dem Smartphone filmen und später im Online-Kurs hochladen. Zusätzlich kannst du Videos mit einer Kommentarfunktion verbinden: Gefilmte Situationen können auch der Anstoß für eine Gruppendiskussion sein. Wie anregend Videos für Diskussionen sind, beweist YouTube seit Jahren!
Fazit: Social Learning lohnt sich für Unternehmen
Die Beispiele zeigen, wie einfach du Social Learning in Online-Schulungen umsetzen kannst. Lernen durch soziale Interaktion erhöht aber nicht nur den Lerneffekt für den Einzelnen: Social Learning fördert die Zusammenarbeit unter den Mitarbeitern. Zudem wird durch die soziale Einbindung das Verantwortungsgefühl gestärkt – das motiviert die Mitarbeiter zur aktiven Teilnahme an wichtigen Schulungen.
Voraussetzung für gutes Social Learning in Unternehmen ist die Wahl der richtigen Lernplattform für deine Online-Kurse. Eine Kommentarfunktion, eine Upload-Möglichkeit für Lernende und Videos als Lerninhalte – diese Basis für soziales Lernen bietet dir beispielsweise die blink.it-Lernplattform. Teste blink.it jetzt kostenlos und unverbindlich für dein Unternehmen!
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