Gastbeitrag von Jil Westphal:
Im Rahmen der Startup Safari der Deutschen Bahn AG habe ich - neben Input zu methodischen Instrumenten - die Möglichkeit bekommen, für vier Tage in einem Startup zu arbeiten. Die Jungs von blink.it haben mich in Darmstadt “mit offenen Armen empfangen” und gaben sofort Einblick in ihr Produkt, aber auch in ihre Entstehungsgeschichte. Spannend war für mich, dass ihre ursprüngliche Idee “kleine Lernvideos zu produzieren” nicht ihr jetziges Produkt (Plattform für blended learning) ist, sondern sich die Idee im Laufe der Zeit verändert hat. Diese Justierungen basierten immer wieder auf kleinen Erfahrungen, welche als hilfreich und förderlich gesehen werden und über die teilweise noch gelacht werden kann. Die Kultur, Ideen aufzugeben, aus Erfahrungen schnell zu lernen und sich nicht immer ganz so ernst zu nehmen, empfand ich als sehr wertvoll und einen wichtigen Erfolgsfaktor.
Schnell konnte blink.it Trainer und dann auch Unternehmen für ihr Produkt begeistern. Anders als man es von anderen Startups hört, haben die Jungs keinen Investor benötigt, sondern finanzieren sich konsequent selbst. Das bedeutet aber auch, mit den vorhandenen Mitteln gut zu haushalten und immer wieder zu hinterfragen, wann das investierte Geld wieder in Form von abgeschlossenen Verträgen mit Trainern in die Kasse kommt.
Überraschend anders sind aber die Assoziationen zu “Freiheiten” in den Unternehmen. Da bei der Deutschen Bahn flexible Arbeitszeiten, Boni, Homeoffice oder ein Sabbatical durchaus möglich ist, genießt ein Startup diese Vorteile eher nicht. Hier wird die eigene Gestaltung des Produktes, der Strukturen und Prozesse als Freiheit angesehen.
Mein Fazit ist sehr positiv und ich würde jederzeit wieder bei einem Startup hospitieren - gerne auch noch mal bei den Jungs von blink.it. Vielleicht aber erst in ein paar Jahren, wenn aus dem Startup ein großes Unternehmen geworden ist. Ob die Unterschiede wirklich so groß sind, findet ihr am besten bei eurer Startup Safari heraus :).