blink.it Blog – Expertenblog für E-Learning & Blended Learning

Trendstudie: 4 Potenziale digitaler Lernformen erkennen

Geschrieben von Laura Evers | Mo, 12.11.2018

Digitalisierung und Flexibilisierung sind seit Jahren die Trends in der Weiterbildungsbranche. Besonders für Unternehmen sind die Thesen zur Entwicklung in den nächsten fünf Jahren interessant: Moderne digitale Weiterbildungen sind flexibel, mobil und sparen Zeit. Wir zeigen dir anhand der vier wichtigsten Thesen, wie du mit digitalen Trainingsmethoden dein Unternehmen an die Spitze bringst!

Trendanalyse: Die Zukunft ist digital

Studien und Daten sind besonders dann interessant, wenn für die Erhebung absolute Profis gefragt werden. So auch in diesem Fall: Bereits seit 1993 erhebt der Wuppertaler Kreis jährlich die Trends in der Weiterbildung zur Markt- und Methodenentwicklung.

Der Wuppertaler Kreis als Branchenverband vereint 46 Bildungseinrichtungen der deutschen Wirtschaft unter sich. Neben dem aktiven Austausch und der Qualitätssicherung hat sich der Branchenverband zur Aufgabe gemacht, Trends und Marktentwicklungen in der Weiterbildung zu erheben und zu verfolgen. Die Ergebnisse dieser jährlichen Auswertung finden sich auf ihrer Webseite.

Wir haben uns die ausführlichen Auswertungsergebnisse angeschaut und dabei viele Thesen entdeckt, die eindrucksvoll zeigen:

Die Digitalisierung ist der Schlüssel für die Zukunft der Weiterbildungsbranche.

Die folgenden vier Thesen bieten Potential für die Digitalisierung von Lernformen - insbesondere für mobile Lernformen wie E-Learning. Das Zauberwort ist Flexibilisierung!

2 Thesen: Wie Weiterbildung mobiler wird

Die Bedeutung von Digitalisierung nimmt stetig zu: Immer mehr Unternehmen setzen auf mobile Arbeitsplätze oder stellen Menschen remote ein. Dadurch steigt die Kommunikation über Online-Medien zwangsläufig: “Raum” wird immer mehr zum “virtuellen Raum”.

These 1: “Digitale Lern- und Lehrplattformen werden den Seminarraum in wenigen Jahren als wichtigsten Lernort ablösen”

Das Ergebnis der Studie zeigt, dass es keine Einigkeit zu der Frage gibt, ob Seminare durch digitale Lernplattformen abgelöst werden. Zustimmung und Ablehnung sind fast gleichauf.

Auf den ersten Blick spaltet diese These direkt die Weiterbildungs-Profis: 42% Zustimmung und 45% Ablehnung zeigen deutlich, dass der komplette Verzicht auf Seminare nicht in Frage kommt, auch wenn digitale Lernformen unbestreitbar an Relevanz gewinnen. Viel wichtiger als die vollständige Ablösung von Präsenzseminaren ist daher, eine Symbiose zwischen traditionellem und digitalem Lernen zu finden.

Potenzial für Unternehmen:

Die Lernform “Seminar” ist wenig flexibel: Zeit und Ort sind immer festgelegt. Um das Training für deine Teilnehmer flexibler zu gestalten, kannst du Seminare auflockern, indem du Inhalte in einer Online-Begleitung anbietest. Der persönliche Kontakt bei Präsenzveranstaltungen wird mit selbstgesteuertem Lernen in virtuellen Räumen verbunden. Diese Kombination wird auch “Blended Learning” genannt und ist seit einigen Jahren der Trend in der Weiterbildungs-Branche!

These 2: “Eine Aufgabe von Bildungsdienstleistern ist es, kollegiales Lernen im virtuellen Raum auch überregional und international zu organisieren.”

Mehr als zwei Drittel der Befragten sind sich einig, dass kollegiales Lernen auch überregional und international organisiert werden muss.

Drei-Viertel (76%) der befragten Weiterbildungsprofis stimmten zu: Kollegiales Lernen soll über regionale Grenzen hinaus gehen. Und diese These ist nicht nur relevant für freiberufliche Trainer, sondern vor allem auch für Unternehmen: Insbesondere bei Unternehmen mit mehreren Standorten stellt sich die feste Bindung an einen Ort schnell als Problem heraus. Hier werden Lernmodelle benötigt, die ohne räumliche Bindung funktionieren.

Potenzial für Unternehmen:

Egal ob externe Trainer, Coaches oder Speaker hinzugezogen werden, oder ob du interne Ansprechpartner für die Weiterbildung der Mitarbeiter hast – räumliche Flexibilität ist ein absolut notwendiger Trend. Blended Learning bietet hierfür verschiedene Modelle, Präsenzveranstaltungen mit Online-Inhalten zu verbinden. Dabei sparen du und dein Kunde viel Zeit, der Arbeitsausfall bleibt gering und auch entfernte Mitarbeiter können ohne Reiseaufwand an der Weiterbildung teilnehmen.

Beispielsweise kann ein Präsenztermin die Grundlage für eine längere Online-Begleitung sein. In der Online-Begleitung erhalten die Teilnehmer Übungsaufgaben, um ihr neues Wissen zu festigen. Zusätzlich kann der Trainer mit Online-Impulsen die Mitarbeiter auf ein intensives Seminar zur gemeinsamen Ergebnis-Diskussion vorbereiten. Heißt: Wenig räumliche Bindung bei viel Potenzial zur Vorbereitung und Festigung des Gelernten.

Klingt gut? Dann erfahre jetzt mehr über die Modelle im Blended Learning:

2 Thesen: Wie Training zeitlich flexibler wird

Eine zweite wichtige Veränderung in der Weiterbildung betrifft die zeitliche Organisation: Flexible Arbeitszeiten machen, zusammen mit der Entkopplung vom festen Arbeitsplatz, auch immer mehr eine zeitlich unabhängige Weiterbildung notwendig. In der Studie des Wuppertaler Kreises wurden daher auch Thesen zur zeitlichen Flexibilisierung aufgestellt, die spannende Entwicklungsmöglichkeiten bieten:

These 3: “Präsenz- und Seminarzeiten werden durch Online- und Webbasiertes Lernen ergänzt und dadurch deutlich verkürzt.”

Fast 80% der Befragten stimmen zu, dass Online-Lernen als Ergänzung die Präsenzzeiten deutlich verkürzen kann.

78 % Zustimmung zeigen, was du sicher auch schon erlebt hast: Alle Mitarbeiter für eine Weiterbildung “an einen Tisch” (oder in einen Seminarraum) zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Unterschiedliche Arbeitszeiten erschweren die Zeitplanung und eine mehrstündige oder sogar mehrtägige Präsenz-Weiterbildung kostet wertvolle Arbeitszeit für Teilnehmer und Unternehmen.

Potenzial für Unternehmen:

Impulse, Übungen, kleine Aufgaben – solche Lernhäppchen kann der Trainer wunderbar über E-Learning einbinden und die Präsenztermine dadurch sinnvoll ergänzen. Die Teilnehmer können die Lerneinheiten flexibel in ihren eigenen Zeitplan integrieren. Durch diese Aufteilung der Inhalte können Präsenz-Zeiten verkürzt und effektiver genutzt werden – beispielsweise für Diskussionsrunden oder situative Übungen.

These 4: “Bildungsangebote werden auf mobilen Endgeräten bereitgestellt (z. B. Tablets, Smartphones).”

9 von 10 Befragten erwarten definitiv, dass in den nächsten fünf Jahren Bildungsangebote auch auf Tablets oder Smartphones bereitgestellt werden.

Über 90% der Weiterbildungsprofis sind sich sicher: In den nächsten fünf Jahren geht die Entwicklung massiv zur Nutzung von Smartphone, Tablet und Co über. Immerhin besitzen 2018 über 80% der Deutschen ein Smartphone – und der Trend hält sich steigend in allen Industrieländern der Welt!

Potenzial für Unternehmen:

Da das Konzept Blended Learning darauf beruht, Präsenz- und Online-Lernen zu verbinden, ist eine passende Online-Plattform hier selbstverständlich der Dreh- und Angelpunkt für den Erfolg. Mit der Plattform kann der Trainer Inhalte auch für große Teilnehmergruppen bereitstellen oder verschiedene Projekte für unterschiedliche Teams, Abteilungen oder Mitarbeitergruppen zentral verwalten. So können mit der richtigen Online-Plattform auch Smartphones und andere Mobilgeräte in die Weiterbildung integriert werden und als "Trainingsraum für die Hosentasche" fungieren.

Starke Zukunftsprognose für Blended Learning

Wie du siehst, bietet Blended Learning zu jeder These Vorteile für die Weiterbildung in Unternehmen. Kein Wunder also, dass 76% der Weiterbildungsprofis einen starken Zuwachs für die Verzahnung von Präsenzseminaren mit Blended Learning Anteilen für die nächsten fünf Jahre prognostizieren.

76% der Befragten erwarten einen (starken) Zuwachs für Präsenzseminare mit Blended Learning-Anteilen in den nächsten fünf Jahren. 

Fassen wir die Thesen zusammen:

  1. Präsenzlernen wird in den nächsten Jahren nicht durch digitale Lernformen abgelöst, sondern sinnvoll dadurch ergänzt.
  2. Kollegiales Lernen wird durch die Verbindung von Präsenz- mit Online-Lernen räumlich flexibel und besser planbar.
  3. Präsenz-Termine können durch Blended Learning verkürzt und viel effektiver genutzt werden.
  4. Smartphone und Tablet werden durch Lern-Apps zum individuellen und zeitlich unabhängigen Trainingsraum für die Hosentasche.

Für Unternehmen bedeutet das, das Blended Learning kein kurzzeitiger Trend für experimentierfreudige Freelancer ist: Blended Learning ist ein Lernmodell mit Zukunft. Die Trendanalyse zeigt, dass die Verbindung von Präsenz- und Online-Lernen großes Potenzial hat, Weiterbildung auch in deinem Unternehmen räumlich und zeitlich flexibel zu machen – ohne Abstriche bei der Effektivität!