E-Learning wird immer attraktiver – für freiberufliche Trainer genau wie für Personalabteilungen in Unternehmen. Vor allem in Kombination mit Präsenz-Veranstaltungen sind E-Learning-Angebote eine tolle Möglichkeit, Mitarbeiter flexibel und nachhaltig weiterzubilden. Am Anfang steht jedoch immer die Frage: Wie setzen wir das digitale Training um? Erfahre jetzt im Artikel, welche Möglichkeiten du mit einer App für E-Learning hast – und warum App nicht gleich App ist!
Der Begriff der “App” gehört längst nicht mehr in den eingeschränkten Bereich von IT-Fans und Softwareentwicklern. Wer ein Smartphone nutzt, hat darauf in der Regel zahlreiche Apps installiert. Laut einer aktuellen Studie nutzt der durchschnittliche deutsche Smartphone-Besitzer täglich 10 Apps. Ob unterwegs, daheim oder am Arbeitsplatz – wir möchten jederzeit schnell und einfach auf unsere Lieblings-Apps zugreifen.
Was aber erwartest du von einer typischen App? Überprüfe dich selbst, ob du folgende Sätze bejahen kannst:
Treffen diese Punkte deine Vorstellung einer App? Dann solltest du weiterlesen – denn einige Eigenschaften sind für eine App gar nicht wichtig – oder sogar überflüssig!
Im deutschsprachigen Raum sprechen wir meist einfach nur von einer “App”, wenn wir eigentlich eine Native Mobile App meinen:
“Als Mobile App (…) wird eine Anwendungssoftware für Mobilgeräte beziehungsweise mobile Betriebssysteme bezeichnet. (...) Native Apps zeichnen sich dadurch aus, dass sie speziell an die Zielplattform angepasst sind.”
(Definition Wikipedia: Mobile App)
Neben der Nativen mobilen App gibt es noch andere Arten von Apps, die eben nicht im Playstore oder Appstore zu erwerben sind und geräteunabhängig funktionieren. Auch blink.it ist eben eine solche App, die sowohl am Smartphone – wie eine Native App – als auch am Rechner oder Laptop funktioniert. Doch dazu später mehr!
Ursprünglich ist unter dem Begriff der App nur eine spezielle Gattung von Software gemeint – nämlich eine Anwendungssoftware. Wahrscheinlich verstehst du jedoch wie die meisten anderen im deutschsprachigen Raum unter einer “App” eine Anwendung, die du per Appstore oder Playstore am Smartphone installieren kannst.
Im E-Learning werden neben mobilen Apps auch manchmal geräteunabhängige Anwendungen eingesetzt. Zur Unterscheidung der Begriffe App und Software im Bereich des E-Learning empfehle ich dir den Artikel “Darum sind typische LMS keine gute Software für Blended Learning”.
Wer E-Learning für freiberufliche Trainings oder unternehmensinterne Schulungen nutzen will, setzt bei der Suche nach geeigneten Apps auf ähnliche Aspekte wie oben angegeben: Schnelligkeit, geringen Akkuverbrauch usw.
Einige Aspekte fallen jedoch bei Apps für E-Learning besonders ins Gewicht. Besonders durch den Aspekt der beruflichen Nutzung stehen Trainer, Coaches und auch Personalentwickler in Unternehmen vor ein paar Schwierigkeiten:
Woran bewertest du eine App, wenn du überlegst, ob du sie herunterladen sollst? Wahrscheinlich spielt die Anzahl der Downloads und der positiven Bewertungen dabei eine Rolle: Je mehr Leute sich die App heruntergeladen haben, desto eher scheint sie etwas zu taugen.
Nutzt du eine App für dein E-Learning, hast du sehr wahrscheinlich keine Millionen Downloads wie beispielsweise Spotify oder Google Maps, um Kunden und Teilnehmer von der Qualität deines E-Learnings zu überzeugen.
Bei technischen Anwendungen muss hin und wieder etwas verbessert oder ein Fehler behoben werden. Entdeckst du als Besitzer einer App beispielsweise einen Bug, so musst du ihn nicht nur technisch beheben (lassen), sondern zusätzlich die Änderung von einer Moderation im Appstore oder Playstore absegnen lassen. Das kostet Zeit und Aufwand und ist insbesondere bei dringenden Fehlerbehebungen ärgerlich.
Falls ein Nutzer das Handy wechselt und dabei auch auf ein anderes Betriebssystem umsteigt, kann er möglicherweise auf die App nicht mehr zugreifen. So sind manche Apps für Apple-Geräte und manche für Android-Geräte optimiert oder sogar nur auf einem der beiden Systeme erhältlich.
Das ist insbesondere ärgerlich, wenn der Nutzer für die App bezahlt hat und jetzt neu kaufen oder einen Weg suchen muss, die App ohne Mehrkosten erneut auf sein Smartphone zu installieren.
Besonders freiberufliche Trainer vor einer großen Hürde, die Apps für E-Learning deutlich erschwert: Häufig sind Diensthandys strengen Regularien unterworfen. Wer also E-Learning anbieten möchte, das auch über Diensthandys funktionieren soll, muss genau abklären, welche Funktionen und Berechtigungen die App braucht und welche das Unternehmen erlaubt.
Nicht zuletzt sind individuell entwickelte (Native) Apps enorm teuer und so greifen Trainer eher auf vorgefertigte Apps zurück, bei denen sie wiederum wenig Spielraum bei den Funktionen haben.
Der Trainer Normen Ulbrich beispielsweise hatte früher viel zu konkrete Vorstellungen von einer Lern-App. Er fragte bei App-Entwicklern an und merkte bald, dass die Kosten für eine individuell angefertigte App viel zu hoch gewesen wären. Nicht zuletzt wären selbst bei unrealistisch hohem Budget seine Vorstellungen noch immer nicht zu 100% erfüllt.
Alle oben genannten Schwierigkeiten sind darauf zurückzuführen, dass du unter einer App automatisch eine Native App verstehst – also eine App, die über den Appstore oder Playstore zu erwerben ist.
Die Zukunft des E-Learning sieht anders aus: Der Trend geht in Richtung App, die nicht über den Appstore erworben wird, ansonsten aber genauso oder besser funktioniert. In der Fachsprache heißen solche Apps Progressive Web Apps.
Die “herkömmlichen” Apps, die wir aktuell noch mit dem Begriff der App verbinden, heißen auch Native App – also quasi “eingeborene App”, weil sie speziell an eine Zielplattform angepasst sind.
Progressive Web Apps sind dagegen unabhängig von einer bestimmten Plattform und lassen sich wie Webseiten über einen Browser ansurfen.
Vom Look & Feel unterscheiden sich Native Apps und Progressive Web Apps in der Regel nicht.
Native App | Progressive Web App (PWA) | |
über Appstore oder Playstore | Installation | über einen Browser |
Smartphone oder Tablet | Geräte | Smartphone, Tablet, PC, Laptop |
Klick auf das Icon | Start | wahlweise im Browser oder per Klick auf das Icon |
in sich geschlossenes Programm | Look & Feel | identisch wie bei einer Nativen App |
eigene Entwicklung sehr teuer, bestehende Apps hingegen beschränkt | Kosten | in der Regel günstigere Alternative aufgrund von einfacher Anpassung durch die Entwickler |
Fazit: Progressive Web Apps sind häufig schneller und können oft auch offline genutzt werden. Bei der Gerätenutzung und beim Starten stehen dir mit einer PWA mehr Möglichkeiten zur Verfügung als bei einer Nativen App. Das Look & Feel ist bei beiden identisch und so sind beide App-Arten optisch nicht voneinander zu unterscheiden. Auch die Datennutzung kann bei einer Nativen App und einer PWA gleich sein – hier kommt es auf die Qualität der einzelnen App drauf an.
Nehmen wir uns noch einmal die oben genannten Schwierigkeiten bei Apps für E-Learning vor: Welche Vorteile und Lösungen bringt hier eine Progressive Web App im Vergleich zu einer Nativen App?
Bei einer PWA sieht das Startfenster für die Installation immer gleich aus – ganz egal, ob du erst einen Nutzer oder bereits einhundert hast. Schließlich rufen deine Kunden und Teilnehmer die App nicht über einen Appstore auf, sondern zunächst über einen Link im Browser. So kannst du von Anfang an durchstarten und musst dich nicht um positive Download-Bewertungen bemühen!
Dieser Vorteil ist vor allem für freiberufliche Trainer und für Personalentwickler interessant: Durch die direkte Implementierung über den Browser können deine technischen Ansprechpartner relativ schnell Änderungen an der App vornehmen. Fehler und Bugs können so tendenziell schneller behoben werden. Bei Nativen Apps hingegen wird ein moderierter Prozess im Appstore oder Playstore zwischengeschaltet, der einige Tage dauern kann.
Progressive Web Apps sind unabhängig vom Betriebssystem. So wie du einen Chrome- oder Firefox-Browser sowohl auf Apple-Geräten als auch auf Android-Systemen gleichermaßen aufrufen kannst, funktionieren PWAs auch nach einem Wechsel von einem aufs andere Betriebssystem.
Noch dazu können alle Nutzer eine PWA problemlos von verschiedenen Geräten nutzen. Schluss mit den Sorgen, wieviele Lizenzen du für wie viele Geräte ausgeben musst! Ein Passwort und eine Adresse reichen aus, um deine PWA von allen internetfähigen Geräten zu starten.
Auch diese Einschränkung wird durch PWAs gelöst: Regularien für Diensthandys gelten in der Regeln nur für Native Apps, die über den Appstore heruntergeladen werden: So werden zum Beispiel der von Nativen Apps oft verlangte Zugriff aufs Adressbuch, die Nutzung der Kamera oder die Freigabe des Standorts von vielen Unternehmen untersagt. Der Aufruf einer Webseite ist hingegen von einer großen Mehrheit an Diensthandys ohne Einschränkungen möglich.
Extra-Tipp für Trainer: Nutze dieses Diensthandy-Argument für dein E-Learning in Verkaufsgesprächen! Viele Entscheider kennen den Unterschied zwischen Nativer App und Progressive Web App nicht und sind positiv überrascht von der unkomplizierten Nutzung einer PWA in ihrem Unternehmen.
Der Internet-Riese Google hat enormen Einfluss auf viele technische Geräte. So wird Android von Google entwickelt – als Standard-Browser ist bei Smartphones von Samsung, HTC oder LG beispielsweise meistens Google Chrome installiert.
Was hat das mit deinen Vorteilen für E-Learning mit Progressive Web Apps zu tun? Nun, Google hat ein starkes Interesse daran, dass PWAs auf Google Chrome schnell und fehlerfrei funktionieren. Dadurch hast du mit PWAs eine gute Aussicht, auch zukünftig Daten-Stabilität zu erhalten.
Genug an Theorie – ich möchte dir noch einige Beispiele zeigen, wie Progressive Web Apps aussehen können. Du wirst sehen, dass sie optisch von einer Nativen App nicht zu unterscheiden sind. Dafür punkten sie aber in Sachen einfacher Nutzung und Schnelligkeit.
Twitter, Trivago, Telegram – diese großen Unternehmen (und noch viele mehr) setzen inzwischen auf Progressive Web Apps. Schau dir an, wie der Startbildschirm jeweils aussieht:
Progressive Web Apps haben den Ruf, besonders schnell zu sein: In folgendem Video siehst du im Vergleich, wie lange es dauert, eine PWA zum Startbildschirm hinzuzufügen und erste Funktionen auszuführen – und wie lange dieselben Aktionen mit einer Nativen App dauern:
Zurück zum Thema E-Learning! Wie du oben gesehen hast, sind Progressive Web Apps für E-Learning und auch für Blended Learning hervorragend geeignet. Wir von blink.it haben uns dazu entschieden, Trainern und Unternehmen eine Plattform zur Verfügung zu stellen, auf denen genau diese Vorteile einer Progressive Web App zur vollen Geltung kommen:
Wir hören oft die Frage: “Bietet ihr denn auch eine App an?” Vielleicht ahnst du nach der Lektüre dieses Artikels, dass die Frage nicht so leicht zu beantworten ist. Denn: Ja, wir bieten eine App an – aber die trifft eben nicht 100% die Vorstellung einer typischen App, die du im Appstore herunterladen kannst.
Der größte Unterschied in der Nutzung einer Progressive Web App im Vergleich zu einer Nativen App liegt in der Installation:
Die Native App lädst du im Appstore oder Playstore herunter und ziehst sie anschließend aus der App-Übersicht auf deinen Startbildschirm, um schneller darauf zugreifen zu können.
Die Progressive Web App öffnest du zunächst im Browser deiner Wahl (z. B. Chrome oder Safari) und meldest dich an. Dann klickst du bei Chrome auf die drei Punkte oben rechts und wählst “Add to Home screen” aus. Im Safari machst du das mit einem Klick auf den Teilen-Button unten in der Leiste. Einmal bestätigen – und fertig!
Du kannst die E-Learning App von blink.it jetzt ganz genauso nutzen wie jede andere App! Öffne sie mit einem Klick auf das Icon, lade Inhalte hoch oder verwalte deine Teilnehmer – ganz wie du möchtest.
“Probieren geht über Studieren” – so abgedroschen dieser Spruch auch ist, es steckt doch ein großes Stück Wahrheit darin. Die Theorie zu E-Learning und E-Learning-Apps ist eine Sache, doch am besten probierst du selbst aus, ob die Methode zu dir und deinem Training oder Unternehmen passt!
Die blink.it-App kannst du kostenlos und in Ruhe selbst testen und erhältst zusätzlich eine kurze telefonische Demo, bei der du durch die wesentlichen Funktionen der App geführt wirst und selbst Inhalte erstellst. Fordere jetzt einfach deine Demo aus Admin-Sicht an!
Möchtest du blink.it lieber zunächst aus Anwendersicht kennenlernen, hilft dir dieser Beispielkurs für Blended Learning oder E-Learning weiter. Viel Spaß und viel Erfolg!