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Warum klingt “Trainer” so negativ? Ein Denkanstoß für Weiterbildner

Geschrieben von Corinna Günther | Mo, 07.10.2019

Viele Weiterbildner weisen den Begriff des “Trainers” weit von sich. Warum ist das so? Ein Denkanstoß:

Möchtest DU ein Trainer sein?

“Ich bin kein Trainer!” – diesen Satz höre ich immer häufiger von Weiterbildnern, die ich genau so bezeichnen würde. Ohne böse Absicht natürlich, denn für mich war ein Trainer immer nur die Bezeichnung für einen Menschen, der andere (Erwachsene) im beruflichen Umfeld fördert und weiterentwickelt.

Auch in der Juni-Ausgabe der Training aktuell hat Marketingexperte Bernhard Kuntz auf dieses Phänomen aufmerksam gemacht. Sein Fazit: “Trainer, bleib bei deinem Flipchart!” Der Trainer-Begriff scheint für viele nicht mehr genug zu sein. Sie wollen die Welt verändern – was als Trainer nicht möglich scheint.

Ich frage mich: Ist ein Trainer wirklich “nur” ein altmodischer Weiterbildner mit Flipchart? – Warum sollte ein Trainer nicht auch erfolgreich Menschen begeistern und neue Wege gehen?

Sprache im Wandel

Ganz klar: Sprache verändert sich ständig. Doch ist der Begriff als solches wirklich “überholt”, oder einfach nur in der Praxis zu häufig negativ besetzt? Falls du dich hier angesprochen fühlst, frage dich doch: Nennst du dich nicht Trainer, weil der Begriff nicht zu deinen Tätigkeiten passt? Oder hast du schlicht negative Assoziationen mit dem Begriff?

Alternative Berufsbezeichnungen

Lass uns kurz über Alternativen nachdenken: Was davon trifft am ehesten auf dich zu?

Begriff Assoziationen
Berater Nutzt sein Expertenwissen in einem bestimmten Gebiet, um von Außen Hilfestellung zu geben
Coach Fördert Potenziale, meist individuell im 1:1-Format
Speaker/ Redner Steht auf Bühnen und hält Vorträge, um Menschen zur Veränderung zu bewegen
Trainer Gibt sein Wissen (theoretisch und praktisch) an Trainingsgruppen weiter

Die meisten Weiterbildner sind wahrscheinlich ein Mix aus mindestens zwei der genannten Bezeichnungen. Am beliebtesten ist wohl “Trainer, Coach, Berater”. Verständlich: Zum einen wandelt sich ja auch die eigene Tätigkeit und du möchtest dich vielleicht nicht für alle Zeiten festlegen. Zum anderen ist die Realität einfach nicht so abgetrennt wie die Begriffe in der Theorie.

PS: Ich habe die Berufsbezeichnungen in der Tabelle bewusst alphabetisch sortiert, um auszudrücken: Für mich gibt es hier keine “Rangliste”. Ein Flipchart-Trainer kann genauso sehr erfolgreich sein wie ein Speaker, der regelmäßig auf Bühnen steht. Wichtig ist doch, jede Tätigkeit mit Leidenschaft zu machen.

Assoziation zu einem “Speaker": Im Anzug am Rednerpult, den Blick in die Ferne gerichtet.

In eigener Sache: Wir bleiben vorerst beim “Trainer”

Auch für uns in der blink.it-Redaktion ist es schwierig, den korrekten Begriff zu wählen. Wir bleiben in der Regel beim Trainer-Begriff, weil er für uns allgemein genug ist und – für uns – Coaches, Speaker und Berater durchaus mit einschließen kann.

Heißt: Ein Trainer im Jahr 2019 ist für uns quasi ein Trainer 4.0 – ihm geht es weiterhin um die Förderung von Erwachsenen. Doch die Methoden haben sich geändert: Statt “nur” am Flipchart zu stehen und Seminare zu geben, ist er heute viel agiler. Zu seinem Repertoire gehören sowohl klassische Präsenzveranstaltungen als auch digitales Training mit Online-Impulsen. Der Trainer 4.0 passt seine Methoden an die Teilnehmer an!

Was ist deine Meinung zu dem heiß diskutierten Thema? Ist Trainer für dich ein negativ besetzter Begriff? Erweiterst du ihn (deshalb?) mit weiteren Bezeichnungen wie Coach oder Berater? Oder trifft Trainer ganz einfach nicht das, was du als dein Aufgabenfeld siehst? Schreibe uns gerne eine Nachricht!

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