Nanu, ein neuer Begriff in der Welt der Weiterbildung? Vielleicht hast du genau wie wir noch nie etwas von “M-Learning” gehört. Dabei wurde hier mal wieder das Rad nicht neu erfunden!
Für die Recherche dieses Blogs informieren wir uns in der blink.it-Redaktion in Fachzeitschriften und Online-Portalen rund um das Thema Weiterbildung. Dabei bin ich zuletzt mehrfach auf einen Begriff gestoßen, den ich so noch nie gelesen hatte: M-Learning. Huch, was soll das denn sein?
Ein paar Artikel musste ich lesen und miteinander vergleichen, um zu verstehen, was das eigentlich für ein “neuer Trend” ist. Was an vielen Stellen kompliziert ausgedrückt wird, ist eigentlich ganz einfach:
M-Learning ist die verkürzte Form von Mobile Learning. Begriff “entzaubert” – so einfach kann eine Definition manchmal sein! Zu den Vorteilen von Mobile Learning hat meine Kollegin Laura vor Kurzem einen schönen Artikel geschrieben: Mobile Learning 2019
Artikel wie dieser im amerikanischen observatory erzeugen zunächst den Eindruck, dass es einen völlig neuen Trend in der digitalen Weiterbildung gibt. Hier wird M-Learning definitiert und auf komplizierte Weise mit E-Learning verglichen. Zusammengefasst kommt der Autor des Artikels zu folgenden Schlüssen:
E-Learning | M-Learning |
formell | informell |
eher zeitintensiv | schnell zu bearbeiten: knappe, einfache Inhalte |
für Computer bzw. große Bildschirme ausgelegt | für Smartphones und andere mobile Geräte ausgelegt |
Der zentrale Punkt, dem ich hier zustimme: M-Learning ist für Smartphones konzipiert. Klar, wenn M-Learning für Mobile Learning steht! Die anderen Punkte sind hingegen Auslegungssache. Vermutlich wird M-Learning nur deshalb als “informell und kurz” definiert, weil das eben für mobile Geräte die beste Methode ist.
Meine gewagte These: Auch E-Learning kann informelle Teile enthalten und kurz gehalten werden! Ja, ein E-Learning kann sogar als M-Learning angelegt sein. Schließlich steht E-Learning nur für elektronisches – bzw. heute eigentlich eher für digitales Lernen. Und das kann genauso gut mobil funktionieren wie am Computer.
Heißt: E-Learning kann gleichzeitig M-Learning sein oder enthalten. Laut Definition ist M-Learning immer auch E-Learning!
Warum also nicht ein E-Learning konzipieren, das mobil genauso gut funktioniert? Dann liegt es wohl am Lernenden, ob er gerade am Smartphone eine Übung macht (das wäre dann wohl M-Learning) oder dieselbe Übung am Laptop macht (das wäre dann wohl E-Learning).
Meine Recherche nach dem – augenscheinlich – neuen Trend M-Learning hat wieder gezeigt: Man kann aus jedem Thema eine kleine Wissenschaft machen. M-Learning heißt laut Definition einfach nur Mobile Learning. Dabei ist die Sprache unter Weiterbildnern sowieso schon sehr heterogen und muss nicht noch verkompliziert werden.
Folgende Fragen haben wir deshalb schon untersucht:
Klare, eindeutige Definitionen für Begriffe wie M-Learning sind da extrem hilfreich, um sich untereinander auszutauschen. Deshalb versuchen wir bei blink.it, die Begriffe zu hinterfragen und – ja, manchmal auch ein Stück weit zu entzaubern.