Selbstgesteuertes Lernen wird immer wichtiger in unserer Wissensökonomie. Warum investieren Arbeitnehmer ihr eigenes Geld in Online-Kurse? Welche Themen beschäftigen Arbeitnehmer in Bezug auf arbeitsbezogenes Lernen? Was denken Personalentwickler über das Lernen am Arbeitsplatz? Wie stehen sich die Wünschen und Bedürfnisse dieser beiden Gruppen gegenüber? Diesen Fragen hat sich die britische NPO Towards Maturity gewidmet.
Towards Maturity berät Unternehmen zu Lerntechnologien und innovativen Bildungskonzepten am Arbeitsplatz. Zu Beginn des Jahres wurde die europaweite Umfrage “The Consumer Learner at Work” veröffentlicht. Befragt wurden 600 Verantwortliche in der Personalentwicklung und 2084 Arbeitnehmer. Diese Arbeitnehmer haben aus eigener Motivation Geld in Online-Kurse investiert.
Welche Handlungs-Ideen folgen für dich aus der Studie? Wir haben es für dich gelesen!
- Arbeitnehmer haben einen positiven Ausblick auf das Thema Onlinelernen. 80% der Befragten geben an, dass Onlinelernen die Karrierechancen verbessert. 70% glauben, dass Onlinelernen eine positive Auswirkung auf ihre Arbeitsleistung hat.
Praxistipp #1: Für deine Online-Kurse ist es wichtig, dass Du demonstrierst, wie deine Trainingsinhalte den Umgang mit den Anforderungen am Arbeitsplatz verbessern. Mach zum Beispiel eine 90-sekündige Videoansprache, in der Du diese Punkte erklärst.
- Es zeigt sich ein Kontrast zwischen den Lerninhalten, die die Arbeitnehmer als relevant für ihre Tätigkeit einschätzen und den Lernangeboten, welche die Personalentwicklungsabteilungen im Unternehmen den Arbeitnehmern bieten. 88% der Arbeitnehmer wissen was sie für ihre Tätigkeit lernen müssen. Nur 42% stimmen zu, dass die Unternehmen die relevanten Lerninhalte online zur Verfügung stellen.
Praxistipp #2: Biete den Arbeitnehmern, was sie wünschen. Höre darauf, was deine Teilnehmer über die Veranstaltung hinaus erlernen möchten. Das kannst du ihnen als besonderen Mehrwert anbieten. Entweder im Rahmen der Onlinebegleitung oder als käuflicher Extra-Kurs.
- 64% der Befragten schätzen mobiles Lernen auf einem Smartphone oder einem ähnlichen Geräte als besonders nützlich ein. Je weniger Hürden den Teilnehmern dabei begegnen, desto besser für den Online-Kurs.
Praxistipp #3: Sorge dafür, dass dein Online-Kurs (oder deine Onlinebegleitung) von überall zugänglich und gut benutzbar ist. Dafür eigenen sich zum Beispiel kurze Botschaften, weil diese auch auf Reisen oder beim Pendeln gesehen werden können.
- 77% geben an, Zusammenarbeit ist maßgebend und hilfreich. Große Chancen für gemeinsames Lernen! Das geht besonders gut in gemeinsamen Lerngruppen.
Praxistipp #4: Bilde in deinen Kursen Lerngruppen und sorge für Kollaboration. Erkläre deinen Teilnehmern zum Beispiel, dass jeder unterschiedliche Berufserfahrung mit an den Tisch bringt und der Austausch wertvoll für die Gruppe ist.
- 75% möchten, dass ihre persönlichen Lernaktivitäten in einer Qualifikation oder Bescheinigung gipfeln. 31% empfinden die Unterstützung der Vorgesetzten als kritischen Erfolgsfaktor für das betriebliche Onlinelernen. Die Unterstützung der Führungskräfte vor Ort ist ein kritischer Erfolgsfaktor für das Umsetzen neuer Verhaltensweisen.
Praxistipp #5: Binde Führungskräfte und Ansprechpartner des Unternehmens in das Lerngeschehen ein. Lass die Führungskräfte vor der Kamera sagen, warum die Veranstaltung wertvoll ist und wie sie die Umsetzung unterstützen möchten.
Kam dir davon schon etwas bekannt vor oder hast Du noch weitere Praxistipps zur Umsetzung? Dann schreib einen Kommentar oder schick uns eine Nachricht. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen nächsten Onlinebegleitungen und Kursen!
