“Für E-Learning bin ich zu alt” – Kennst du Menschen, die diesen Satz sagen würden? Für viele ältere Mitarbeitende ist Weiterbildung noch immer fest verbunden mit Flipchart, Stühlen und einem gratis Mittagessen. Erfahre im Artikel 5 Tipps, wie du als Personaler digitale Weiterbildung besonders für ältere Personen attraktiv gestaltest.
Dass die Lernfähigkeit auch im fortgeschrittenen Alter nicht abnimmt, hat meine Kollegin in diesem Artikel schon erläutert: Was Hänschen nicht lernt… – Der Mythos vom Lernen im Alter
Viele Personalentwickler sehen sich jedoch vor der Herausforderung, dass ältere Menschen sich tendenziell ungern auf neue Methoden einlassen. Dazu gehört vor allem das digitale Lernen, mit dem viele Vorurteile verbunden sind: E-Learning ist unpersönlich, kompliziert und bringt nichts?
Beachtest du ein paar Tipps, ist genau das Gegenteil der Fall! Dann kann E-Learning trotz räumlicher Distanz sehr persönlich sein, ist mit der passenden Technik auch für IT-unerfahrene Menschen einfach und hat einen hohen Lerneffekt.
Alles beginnt mit der Grundlage: Deinem Tool für E-Learning. Nicht jede Lernplattform ist für Menschen mit Technik-Aversion geeignet. Achte bei der Wahl deiner Plattform darauf, dass sie folgende Kriterien erfüllt:
Besonders der letzte Punkt ist für ältere E-Learning-Teilnehmende ein Knackpunkt: Kann er oder sie "digital an die Hand" genommen werden? Teilnehmende sollten zu jeder Zeit wissen,
Technisch erleichterst du älteren Mitarbeitenden die Teilnahme an E-Learning beispielsweise mit folgenden Funktionen:
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Gewöhne deine ältere Mitarbeitende im E-Learning langsam an neue Methoden. Hierfür ist Blended Learning perfekt geeignet: Verbinde das beste aus zwei Welten, Präsenz und digital.
Das umgekehrte Sandwich-Modell ist für ältere Teilnehmende die beste Wahl:
Ohne Lernkultur kein erfolgreiches Lernen. Das gilt auch und besonders für ältere Mitarbeitende, die sich vielleicht schnell verunsichert fühlen: Was ist erlaubt, was ist gefordert, wo finde ich Hilfe? Unser Tipp: Gehe aktiv auf ältere Mitarbeitende zu und binde sie aktiv ein. Frage sie nach ihren Wünschen und Sorgen – und setze dich mit den Trainern dazu für Lösungen auseinander.
Was auch hilfreich sein kann: Eine*n Leuchtturm Teilnehmer*in zu wählen. Das kann eine ältere Person sein, die bereits ein E-Learning abgeschlossen hat. Führe beispielsweise ein kurzes Video-Interview mit dieser Person und verwende das Video als "Werbemaßnahme" für dein E-Learning, etwa im Intranet oder direkt im Online-Kurs.
💡Mehr zum Thema Lernkultur in Unternehmen findest du in unserem kostenlosen Leitfaden:
Die Technik steht, das Modell ist geplant – was sind nun passende Inhalte für ein E-Learning, das ältere Mitarbeitende möglichst gut abholt? Ganz klar: Videos. Bewegte Bilder haben gleich einen doppelten Vorteil für Menschen mit IT-Skepsis:
Vor allem selbst gedrehte Videos punkten bei älteren Mitarbeitenden, die sich Flipchart und Augenkontakt zurück wünschen. So können sie den Trainer sehen, obwohl sie räumlich getrennt sind.
Auch Videos von und mit Führungskräften sind ein heißer Tipp bei E-Learning-Skeptikern: Die Aussage vom Chef "Ich steh hinter dir, das ist eine gute Maßnahme" erhöht die Bereitschaft deutlich, sich am E-Learning zu beteiligen und erfolgreich abzuschließen.
Als Beispiel für so ein Motivations-Video von Führungskräften zeige ich dir ein Video von blink.it-Geschäftsführer Konstantin Ristl. Das Video hat Konstantin in einen Online-Kurs eingebunden und mit allen Teilnehmenden geteilt.
Wichtig ist bei diesem Beispiel weniger der Inhalt von Konstantins Video als vielmehr die Rahmenbedingungen: Eine schlichte Umgebung (das Video wurde im Lockdown vom Homeoffice gedreht), kurze Zeitspanne (unter 2 Minuten) und eine direkte Ansprache!
Kommen wir zum letzten ultimativen Tipp für ältere Teilnehmenden im E-Learning: Der Handlungsaufforderung, auch Call-to-Action genannt. Dieser Punkt scheint für viele Trainer so offensichtlich zu sein und trotzdem stelle ich immer wieder fest, wie er vernachlässigt wird. Übertreibe gern mal etwas und baue wirklich ÜBERALL Handlungsaufforderungen ein:
Achte als Personalentwickler darauf, dass deine Trainer ausreichend klare Handlungsaufforderungen verwenden. Besonders für ältere Menschen ist es wichtig zu wissen, was als nächstes zu tun ist. Kursersteller sehen oft gar nicht mehr, dass der nächste Schritt unklar ist, weil für sie selbst natürlich alles bekannt und verständlich ist. Deshalb mein Tipp, lieber zu viele Handlungsaufforderungen einzubauen als zu wenige. Wobei diese selbstverständlich weiterhin klar und eindeutig sein sollten.
Mehr zum Thema Handlungsaufforderungen und einige praktische Tipps erfährst du in diesem Blogartikel: 5 Beispiele für gute Handlungsaufforderungen im Blended Learning
Lass uns die 5 Tipps noch einmal Revue passieren:
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