Bildungscontrolling 4.0 – Transparenz und messbare Ergebnisse

6 Min. Lesezeit
Mi, 10.10.2018

Weiterbildungen kosten dein Unternehmen Geld und Zeit. Deshalb ist im Bildungscontrolling nicht nur die Zielsetzung wesentlich für den Erfolg, sondern auch die Messung dieser Ziele. Erfahre jetzt, wie du Schulungen nicht nur messbar auswerten kannst, sondern auch nachweislich bessere Ergebnisse erzielst.

Warum ein “Sind Sie zufrieden” keine gute Auswertung ist

Die klassische Umfrage am Ende eines Trainings lautet auch heute noch oft “Sind Sie zufrieden mit der Schulung?”. Dabei ist diese Frage auch völlig in Ordnung – sie gibt nur keinen Aufschluss über die Wirksamkeit des Trainings. Ob die Teilnehmer das Gelernte auch langfristig in die Tat umsetzen – das kann überhaupt erst Monate nach dem Training gemessen werden.

Bei jeder Weiterbildungsmaßnahme sollte zunächst eine Frage stehen: Was ist das Ziel? Dass Ziele wichtig sind, das ist in den meisten Köpfen heute angekommen: Zum Bildungscontrolling gehört selbstverständlich die Ermittlung des Bildungsbedarfs und die Festlegung von Zielen.

An der Auswertung dieser Ziele am Schluss einer Weiterbildung wird allerdings oft gespart: Keine Zeit, keine Lust, nicht daran gedacht – oder Angst vor echten Ergebnissen. Schließlich ist die Schulung vorbei, alle organisatorischen Aufgaben erledigt und die Aufmerksamkeit liegt vielleicht bereits auf der nächsten Weiterbildung.

Der Trainer Zach Davis (Peoplebuilding) weiß, wie schnell Bildungsmaßnahmen unübersichtlich werden können:

Wichtig ist, die Vogelperspektive nicht zu vergessen, etwa zu Fragen wie ‘Was bringt die Maßnahme und ‘Welche Ressourcen kostet sie auf dem Weg dorthin’.

Wie sieht Bildungscontrolling in deinem Unternehmen aus? Vielleicht kennst du die Herausforderung messbarer Ergebnisse aus eigener Erfahrung. Wichtig ist hier zum einen, didaktische Aufgaben an Experten zu übertragen und zum anderen trotzdem involviert zu bleiben.

Messbare Ergebnisse durch Transparenz für alle Beteiligten Oft sind Personalentwickler und weitere Entscheider nur sehr eingeschränkt an der Weiterbildung beteiligt. Der Kontakt zum Trainer ist hergestellt, doch was dieser genau mit den Teilnehmern im Kurs macht und wie die Mitarbeiter sich beteiligen, das können Personaler oft nicht beantworten. Genau das macht die Erfolgsmessung im herkömmlichen Bildungscontrolling kompliziert bis unmöglich.

Was aber, wenn die Weiterbildung nicht als klassisches Tages-Seminar stattfindet? Was, wenn der Rahmen so gewählt wird, dass auch weitere Interessierte, etwa Personalentwickler oder Führungskräfte der Teilnehmer, an der Weiterbildung beteiligt sein können?

Genau das gelingt mit dem Konzept Blended Learning: Neben klassischen Seminaren, Coachings oder anderen Live-Formaten werden die Teilnehmer hier online begleitet. Dieser Mix aus Offline und Online heißt Blended Learning, weil mindestens zwei grundlegend unterschiedliche Formate gemischt (to blend = mischen) werden.

Mehr über Blended Learning erfahren

Die Mischung macht’s: Live-Veranstaltung und Online-Begleitung

Die Präsenzveranstaltungen im Blended Learning sind wichtig, um den Grundstein für das Gelingen der Weiterbildung zu legen:

  • eine persönliche Bindung zwischen Teilnehmer und Trainer herstellen
  • ggf. die Teilnehmer untereinander bekannt machen
  • Teilnehmer motivieren, am Training teilzunehmen
  • Ablauf und Zielsetzung der Weiterbildung vermitteln

All das funktioniert bei persönlichen Treffen oder zumindest Telefonaten oder Live-Webinaren besser als im Online-Kurs. Dagegen haben E-Learning-Methoden andere Vorteile, zum Beispiel:

  • langfristige Trainings statt ein-Tages-Seminare
  • echter Transfer im Arbeitsalltag durch tägliche Online-Impulse
  • wenig Verlust von Arbeitszeit durch die hohe Flexibilität

… und schließlich messbare Ergebnisse, die abschließend mit der Zielsetzung verglichen werden können! Mit Blended Learning gelingt dir so eine neue Art des Bildungscontrolling – sozusagen Bildungscontrolling 4.0.

Was bedeutet dieses 4.0?
In verschiedenen Zusammenhängen spricht man von “4.0”, wenn es sich um neue Entwicklungen handelt, die von der Digitalisierung angestoßen werden. Zum Beispiel Industrie 4.0, Arbeit 4.0 oder auch Trainer 4.0 und Personalentwicklung 4.0.

Vier Methoden mit Blended Learning, mit denen Messbarkeit gelingt

Digitale Training-Einheiten haben den klaren Vorteil, dass technisch sehr einfach dokumentiert werden kann, wer welche Übungen gemacht oder welches Video angesehen hat. Auch Quizfragen, Umfragen und Prüfungen können zu geeigneter Stelle im Online-Kurs übersichtliche Ergebnisse liefern. So weißt du als Personalentwickler zu jeder Zeit im Training, wie die Maßnahme verläuft – und der Trainer oder eine Führungskraft können eingreifen, um den Teilnehmer zusätzlich zu motivieren oder Unterstützung anzubieten.

Im Folgenden stelle ich dir vier typische Methoden vor, mit denen dir Bildungscontrolling 4.0 gelingt: Im Online-Teil eines Blended Learnings kannst du transparent messen, wie weit die Teilnehmer zum aktuellen Stand von der Zielsetzung entfernt sind.

1. Insights: Wer ist wie weit im Training?

Eine Weiterbildung kann nur dann funktionieren, wenn der Teilnehmer gewillt ist, zum Erfolg beizutragen: Er sollte sich regelmäßig mit den Online-Einheiten beschäftigen, Übungen machen und generell daran interessiert sein, das Training erfolgreich abzuschließen. Im Online-Kurs können zuvor festgelegte Personen (als Admin) sehen, welcher Nutzer welche Einheiten bereits bearbeitet hat.

Beispiel mit der blink.it-Plattform:

Bildungscontrolling 4.0 am Beispiel der blink.it Plattform: Insights

Als Admin in einem blink.it-Kurs kannst du jederzeit mit wenigen Klicks sehen, welche Teilnehmer welche Lern-Einheiten (“Blinks”) bereits bearbeitet haben. Grün markiert sind bearbeitete Blinks, blau sind unbearbeitet und grau sind noch nicht freigeschaltet – weil beispielsweise dafür erst ein Blink davor bearbeitet werden muss.

2. Quiz: Wie sieht der Zwischenstand der Teilnehmer aus?

Quizfragen sind unterhaltsam und fordern den Teilnehmer auf eine spielerische Weise. Im Online-Kurs können Quizfragen wunderbar eingesetzt werden, um den Zwischenstand der Teilnehmer abzufragen. In der Auswertung siehst du dann die Antworten einzelner Teilnehmer und gewinnst gleichzeitig einen Eindruck, welche Fragen vielleicht mehreren Teilnehmern Schwierigkeiten bereitet haben.

Dadurch sind Quizfragen gleich doppelt sinnvoll: Als Personaler oder Führungskraft gewinnst du einen Eindruck über den aktuellen Wissensstand und als Trainer kannst du anschließend gezielt nachsteuern und unklare Inhalte wiederholen oder vertiefen.

Beispiel mit der blink.it-Plattform:

Bildungscontrolling 4.0 am Beispiel der blink.it Plattform: Quiz

Mit der blink.it-Plattform kann ein Quiz so eingestellt werden, dass eine gewisse Punktzahl zum Bestehen des Kurses notwendig ist. Handelt es sich nicht um eine Abschlussprüfung (siehe Punkt 4), kann das Quiz auch mit Null Punkten “bestanden” werden.

3. Umfrage: Wie beurteilen die Teilnehmer ihren Fortschritt?

Oben hatte ich schon auf die klassische “Sind Sie zufrieden?”-Umfrage verwiesen: Mit einem Online-Kurs lässt sich eine solche Umfrage im Handumdrehen erstellen – und noch schneller auswerten.

Eine Umfrage kann bereits während des Trainings sinnvoll sein. Langfristige Verhaltensänderungen sind (in der Regel) nur mit langfristigen Trainings zu erreichen, wofür Blended Learning hervorragend geeignet ist. Stellst du beispielsweise nach einem Monat fest, dass immer mehr Teilnehmer nicht mehr regelmäßig aktiv im Online-Kurs sind (siehe Punkt 1), kann eine Umfrage helfen, den Grund dafür herauszufinden – und darauf aufbauend Maßnahmen zu finden, um die Teilnehmer mehr zu motivieren.

Auch zu Beginn einer Weiterbildung ist eine Umfrage sinnvoll, am besten noch vor dem ersten Präsenz-Termin. In Absprache mit dem Trainer können Personalentwickler und Führungskräfte vorab abfragen, was den Teilnehmern wichtig ist und was sie sich selbst von der Weiterbildung erwarten.

Beispiel mit der blink.it-Plattform:

Bildungscontrolling 4.0 am Beispiel der blink.it Plattform: Umfrage

Schau dir als Admin auf der blink.it-Plattform die Ergebnisse einer Umfrage an: Wurden im Vorfeld richtige und falsche Antworten festgelegt, siehst du hier, ob der Teilnehmer die Frage korrekt beantwortet hat.

4. Zertifikat: Wer besteht die Abschluss-Prüfung?

Nicht bei jeder Weiterbildung ist eine Abschluss-Prüfung sinnvoll. Sie kann aber ein gutes Mittel sein, um Teilnehmer zum erfolgreichen Bestehen der Weiterbildung zu motivieren. Außerdem sehen alle, die als Admin im Kurs eingeloggt sind, welche Teilnehmer bestanden haben.

Ein Zertifikat motiviert Teilnehmer vielleicht sogar doppelt: Nicht nur während des Kurses als Art Lockmittel, sondern auch zum Abschluss als Erinnerung, das Gelernte auch weiterhin anzuwenden.

Hinweis: Eine Abschluss-Prüfung sollte von allen, die aktiv am Kurs teilgenommen haben, zu bestehen sein. Sinnvollerweise setzt du schon vorher während des Blended Learning Maßnahmen zur Messung des Lernerfolgs ein, um nicht am Schluss vor einer überraschend hohe Fehlerquote zu stehen.

Beispiel mit der blink.it-Plattform:

Bildungscontrolling 4.0 am Beispiel der blink.it Plattform: Zertifikat

Als Teilnehmer in einem blink.it-Kurs siehst du, dass du den Kurs bestanden hast und kannst dir selbst dein Kurszertifikat herunterladen. Als Admin siehst du die Ergebnisse aller Teilnehmer und kannst selbst Teilnehmer auf “bestanden” oder “nicht bestanden” setzen, falls du nachträglich etwas ändern möchtest.


Jetzt bist du gefragt! Wie gut funktioniert die Erfolgsmessung deiner Weiterbildungsmaßnahmen? Vielleicht ist Bildungscontrolling 4.0 mit Blended Learning auch für dein Unternehmen eine Methode, einmal festgelegte Ziele tatsächlich zu erreichen.

Die oben genannten Methoden sind formale Möglichkeiten, Lernfortschritt zu messen. Schau dir jetzt auch didaktische Methoden von Blended Learning an: Wie du beispielsweise Teilnehmer mit Umfragen auf die Weiterbildung vorbereitest oder wie du eine virtuelle Diskussion anregst. Insgesamt 40 Methoden findest du in unserem Kartenspiel für Blended Learning, dem rocket pack. Lass dich inspirieren!

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