Wie Blended Learning trotz Social Distancing gelingt

4 Min. Lesezeit
Mi, 01.04.2020

Kann mein Blended Learning aktuell überhaupt stattfinden? Wie erreiche ich meine Teilnehmer? Was mache ich mit meiner Präsenz? Wir zeigen dir, wie du weiterhin erfolgreich Blended Learnings veranstaltest.

Die aktuelle Lage erfordert schnelle und effiziente Lösungen, viele Leute sind Zuhause und arbeiten im Homeoffice – denn: Social Distancing ist notwendig! Diese rapiden Veränderungen werfen aber immer wieder Fragen auf, auch in der Welt der Weiterbildung. Viele Trainer und Coaches setzen seit Jahren auf Blended Learning und möchten die Methode natürlich auch trotz Kontaktverbot nutzen. Wir haben eine einfache Lösung für dich: Biete deine Kurse komplett digital an, im Mix aus Online- und Live-Online-Phasen!

Blended Learning trotz Social Distancing – wie soll das gehen?

Der Kerngedanke von Blended Learning ist dir vermutlich bekannt: Die Kombination verschiedener Lernformen, um den Lernerfolg bestmöglich zu unterstützen. In den meisten Fällen verbindest du dabei Online- mit Präsenzphasen. Die Mischung von Präsenz und Online ist aber nur eine mögliche Verbindung von Lernmethoden.

Ein klassisches Beispiel: Der Springer // Darstellung: blink.it

Ein klassisches Blended Learning Beispiel: Der "Springer" // Darstellung: blink.it

Übersicht

Die beliebtesten Modelle im Blended Learning

die beliebtesten Modelle im Blended Learning als ÜbersichtDer "Springer" ist nur eine Möglichkeit, wie du Blended Learning gestalten kannst. Je nachdem, ob du lieber mit der Präsenz oder Online beginnst, kommen verschiedene Modelle in Betracht. Hier findest du eine ausführliche Übersicht: 

Zur kostenlosen Übersicht der Blended-Learning-Modelle

Viele Weiterbildner setzen auf die Verbindung von Präsenz und Online-Kurs: Die theoretische Vermittlung von Inhalten findet meist im Online-Kurs und alleine statt, da die Teilnehmer so selbst entscheiden können, wann und wo sie lernen wollen. Dafür gelingt die praktische Anwendung mit Übungen, Feedback und Lerngruppen besser in der Präsenz – klassischerweise zu einem festen Zeitpunkt direkt vor Ort.

Alternativ kannst du sowohl die Online- als auch die Präsenzphasen ganz einfach digital anbieten. So kann deine “Präsenz” auch trotz Social Distancing als “Online-Präsenz” stattfinden.

Klein anfangen: Setze auf deine bestehenden Inhalte

Die Onlinephasen deines Blended Learnings kannst du weiterhin in dieser Form nutzen – sie sind ja schließlich schon digital und somit immer und überall verfügbar. In Zeiten von Social Distancing solltest du deinen Teilnehmern jedoch viel Abwechslung bieten. Setze auf verschiedene Medien und versuche deine Inhalte möglichst vielfältig zu vermitteln:

Melde dich beispielsweise bei deinen Teilnehmern mit einer kurzen Video-Botschaft und zeige somit selbst Präsenz! Um praktische Aufgaben zu erklären, die du vielleicht sonst in deinen Live-Sessions vermittelst, eignen sich kurze Videoimpulse oder Screencasts besonders gut.

Lesetipp: Hier haben wir für dich 5 schnelle Möglichkeiten, Inhalte für Online-Trainings zu erstellen gesammelt.

So erstellst du Blended Learning komplett online

Schritt 1: Finde ein geeignetes Video-Tool

Grundlegend für deine “digitale Präsenz” ist ein geeignetes Video-Meeting-Tool. Es sollte folgende Kriterien erfüllen:

  • Es muss für dich als Veranstalter des Meetings einfach zu bedienen sein.
  • Es muss für die Teilnehmer einfach sein: Bestenfalls kannst du deine Teilnehmer einladen, ohne dass sie sich extra anmelden müssen.
  • Es müssen mehrere Personen teilnehmen können, sodass dein Kurs nicht durch die Teilnehmerzahl begrenzt wird.
  • Es sollte eine Screen-Sharing-Funktion haben, damit du beispielsweise Präsentationen oder Bildmaterial aus der Präsenz zeigen kannst.
Tipp: Wir bei blink.it nutzen für unsere Meetings schon seit längerem das Tool “zoom”, aktuell natürlich täglich! Kollegin Laura hat die Vorteile des Tools in einem extra Artikel zusammengefasst: Zoom – Das beste Tool für Online-Training, Coaching und Meeting?

Übrigens kannst du Video-Meetings via Zoom, Adobe Connect oder anderen Tools auch in unsere blink.it Plattform integrieren. Wenn du deine Onlinephasen bei blink.it anbietest, erleichterst du deinen Teilnehmern so den Wechsel von Online zu Präsenz.

Binde Video-Meetings via zoom, adobe connect oder anderen Tools direkt in deine Online-Kurse ein. // Quelle: blink.it

Binde Video-Meetings via Zoom, Adobe Connect oder anderen Tools direkt in deine Online-Kurse ein. // Quelle: blink.it

Schritt 2: Sichte dein eigenes Material

Du musst das Rad nicht neu erfinden, denn auch hier gilt: Nutze deine bestehenden Inhalte! In deiner Präsenz hast du sicher eine Präsentation, welche dir als Stütze dient. Diese kannst du auch digital nutzen! Teile im virtuellen Raum einfach deinen Bildschirm und alle Kursteilnehmer können deiner Präsentation wie gewohnt folgen. Vielleicht musst du einige Inhalte minimal anpassen, aber auch das nimmt weniger Zeit in Anspruch als du vorher vielleicht denkst.

Tipp: Im Blog haben wir einen spannenden Artikel für dich, wie du Trainingsinhalte recyceln und somit viel Zeit sparen kannst.

Schritt 3: Überlege, welche Übungen individuell umsetzbar sind

In der klassischen Präsenz sind Übungen und direkte Anwendungsbeispiele sehr beliebt. Theoretisches Wissen wird so vertieft und du als Kursleiter kannst den Teilnehmern direktes Feedback geben. Im ersten Moment denkst du wahrscheinlich, dass du diese Übungen online schlechter umsetzen kannst. Wenn deine Aufgaben gut und präzise formuliert sind, können deine Teilnehmer diese sicher auch remote bestens bearbeiten.

Tipp: Suchst du nach Inspiration, welche Übungen sich auch gemeinsam online umsetzen lassen? Dann schaue gerne in diesen Artikel von Kollegin Corinna: 3 Übungen für gemeinsames Online-Lernen

Schritt 4: Übe deine digitale Präsenz

Für alle Beteiligten ist die Situation neu und ungewohnt. Damit deine Kurse trotzdem reibungslos ablaufen, solltest du sie vorher üben! Stelle sicher, dass deine Technik funktioniert und du weißt, wie du beispielsweise deinen Bildschirm im gewählten Meeting-Tool überträgst.

Damit auch deine Teilnehmer wissen, wie deine Online-Präsenz ablaufen wird, gib ihnen am besten vorher eine kurze Einweisung und erkläre ihnen alle wichtigen Funktionen. Das kannst du beispielsweise im Online-Kurs mit Hilfe eines kurzen Screencasts oder Erklärvideos einbauen. Ein letzter Tipp von uns: Weise die Teilnehmer vor Kursbeginn darauf hin, ihr Mikrofon standardmäßig auszuschalten und nur bei Fragen, Diskussionen oder Übungen zu aktivieren – So verhinderst du Unterbrechungen oder Störgeräusche in deiner Session.


Wie du siehst ist es gar nicht so schwer, Blended Learning komplett digital anzubieten! Sieh es selbst als Übung und mach dich nicht verrückt: Für alle Beteiligten ist die Situation ungewohnt, deshalb hast du jetzt die perfekte Chance, neue Techniken und Formate zu testen. Dabei musst du aber nicht zwingend komplett neue Inhalte erstellen: Nutze dein Material aus den Präsenzveranstaltungen und setze es bestmöglich online um.

Wenn du dabei Unterstützung brauchst, schaue gerne bei uns im Blog vorbei und stöbere durch unser vielfältiges Lernmaterial! Beides ist natürlich kostenlos 🙂

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