E-Learning sucht Partner! Darum hat reines E-Learning keine Zukunft
Eins ist klar: Reines E-Learning wird klassische Trainings und Schulungen auch in zwanzig Jahren nicht ersetzen können. Wir brauchen den menschlichen Kontakt, um Teilnehmer individuell und persönlich zu begleiten. Doch Halt – digitale Lernformen haben auch so einige Vorteile! Erfahre jetzt, wie dir E-Learning im Training oder Coaching weiterhilft.
E-Learning in Trainings und Coachings
Etwa ein Viertel aller Trainer und Coaches haben bereits selbst ein Webinar ausgerichtet. Das ergab eine Mitgliederbefragung des Deutschen Verbands für Coaching und Training e.V. (dvct) im Jahr 2017. Für viele scheint diese Erfahrung kein Grund gewesen zu sein, das Thema E-Learning weiter zu verfolgen. Auch wir finden: E-Learning allein ist nicht die Lösung. Die Betonung liegt hier jedoch auf “allein”!
Seit 2006 ist der Begriff des E-Learning ein fester Bestandteil des Duden. Nach Wikipedia ist die wahrscheinlich erste Lernmaschine aber schon 1588 erfunden worden: In Form des mechanischen Bücherrads, bei dem der Nutzer einzelne Bücher ansehen konnte, ohne sich von seinem Platz zu bewegen. Wir sehen: Schon vor hunderten von Jahren versuchten Menschen, das Lernen durch Maschinen einfacher zu machen.
Heute bezeichnet der Begriff “E-Learning” – die Kurzform vom englischen electronic learning – jede Lernform, bei der elektronische oder digitale Medien zum Einsatz kommen. Dabei kritisieren viele aktive Trainer und Coaches E-Learning als Ersatz für klassisches Präsenzlernen.
5 Gründe gegen E-Learning
Auf Veranstaltungen wie den Petersberger Trainertagen oder den BDVT Camp hören wir immer wieder Bedenken von Trainern gegenüber reinem E-Learning. Auch in Zukunftsszenarien von Fachmagazinen wie Training aktuell ist E-Learning nur ein Teil der Bildung von morgen.
Die fünf häufigsten Gründe gegen reines E-Learning sind:
- Mangelnder persönlicher Kontakt
- Mangelndes Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmer
- Technische Probleme: z. B. Abhängigkeit von Internetfunktion
- Technische Komplexität: Erforderliches Technisches Know-How (beim Teilnehmer und beim Trainer oder Coach)
- Mangelnde praktische Anwendungsfähigkeit einiger Inhalte
Diese Gründe halten viele Trainer und Coaches davon ab, ihr Angebot komplett als E-Learning anzubieten. Zu Recht! Denn besonders die ersten beiden Punkte sind wesentlich für den Erfolg vieler Lerneinheiten. Wir Menschen schätzen persönliche Beziehungen und vertrauen einer Person viel eher, wenn wir sie von Angesicht zu Angesicht kennengelernt haben. Und ohne Vertrauen in den Trainer oder Coach ist ein Lernerfolg eher schwer zu erzielen.
Warum du E-Learning trotzdem nicht verdammen solltest
Doch Halt – schreib E-Learning trotz all der Nachteile nicht sofort ab! Denn die digitale Lernform hat auch ihre ganz eigenen Vorzüge. Wer auf E-Learning komplett verzichtet, verzichtet auch auf die Vorteile des digitalen Lernens. Das ergab auch die oben genannte Mitgliederbefragung des dvct (2017):
- 87% der befragten Trainer und Coaches schätzen die Flexibilität von E-Learning
- jeweils 49% sahen Vorteile in geringen Kosten und einer hohen Selbstbestimmung des Nutzers beim E-Learning.
Die große Frage lautet folglich: Wie kannst du die Nachteile von E-Learning vermeiden und dennoch von den Vorteilen profitieren?
Die Antwort lautet: Mit Blended Learning. Mit diesem Lernkonzept verbindest du E-Learning-Anteile mit klassischem Präsenzlernen: Deine Teilnehmer sind sowohl flexibel in Ort und Zeit als auch sehr selbstbestimmt, was Tempo und Schwierigkeitsgrad angeht. Und für deinen Kunden bleiben die Kosten insgesamt konstant, verglichen mit reinem Präsenztraining. Damit hast du die besten Verkaufsargumente auf deiner Seite!
5 Gründe für E-Learning in Verbindung mit Präsenz
E-Learning in Verbindung mit Präsenzkursen anbieten, das ist die Lösung von Blended Learning. Und während für viele Trainer und Coaches reines E-Learning nur eine Zwischenlösung ist, schneidet Blended Learning seit vielen Jahren bei Umfragen hervorragend ab. So beispielsweise in der Studie des Trendmonitor 2018, bei dem 97% der befragten Experten Blended Learning als eine zentrale Lernform für das betriebliche Lernen einschätzen.
Folgende 5 Gründe motivieren Trainer und Coaches, E-Learning in Verbindung mit Präsenzveranstaltungen – als Blended Learning – anzubieten:
1. Hoher Lerntransfer: Langfristig Inhalte in den Alltag integrieren
Coachings und Trainings haben in der Regel ein festes Ziel: Den Teilnehmer zu bilden und erfolgreicher zu machen. Dabei ist die langfristige Integration der Lerninhalte in den praktischen Alltag enorm wichtig. Was bringt ein Training oder ein Coaching, bei dem der Teilnehmer nach wenigen Wochen kaum noch Inhalte wiedergeben kann?
2. Anpassung an digitalen Alltag der Teilnehmer: Keine zwei Welten mehr
Wir leben im Privaten immer digitaler, da wirken rein analoge Trainings und Coachings immer befremdlicher auf Teilnehmer. Durch E-Learning-Anteile erleben Teilnehmer einen fließenden und natürlichen Übergang vom Kurs zu ihrem Alltag.
3. Flexibilität: örtlich und zeitliche Unabhängigkeit der Teilnehmer
Einer der größten Vorzüge von E-Learning ist die Flexibilität: Ob von unterwegs aus der Bahn am Smartphone oder zwischen zwei Meetings am Tablet – Online-Kurse sind im Idealfall von zeit- und ortsunabhängig.
4. Hohe Selbstbestimmung des Teilnehmers: Schwierigkeitsgrad und Tempo
Mit der hohen Flexibilität einher geht eine erhöhte Selbstbestimmung des Teilnehmers. Er kann bei den E-Learning-Anteilen von Blended Learning selbst entscheiden, wie schnell er im Kurs voranschreitet. Dadurch werden besonders Teilnehmer mit unterschiedlichem Vorwissen reibungslos begleitet
5. Geringere oder gleichbleibende Kosten, verglichen mit reinen Präsenzkursen
Last but not least: Die Kosten sind natürlich immer ein Faktor, wenn Trainer und Coaches neue Lernformen beurteilen möchten. E-Learning plus Präsenzkurs bedeutet maximale Förderung der Teilnehmer, wodurch Kunden geneigt sind, höhere Preise zu zahlen. Dadurch können Trainer und Coaches die möglicherweise entstandenen Mehrkosten durch eine digitale Plattform wieder ausgleichen – und langfristig sogar einen höheren Gewinn erzielen.
Digital und Analog: Die menschliche Kommunikation braucht Zwischentöne
Wir verändern uns alle, werden digitaler – beruflich wie privat. Genau deshalb ist auch für den dvct E-Learning kein reiner Hype:
“(...) uns trotz aller Vorbehalte intensiver mit dem e-Learning und e-Coaching zu beschäftigen: die Anschlussfähigkeit an die emotional bedeutsame Lebens- und Arbeitswelt unserer Klienten und Seminarteilnehmer zu bewahren. Denn diese befinden sich schon heute mehrheitlich im Sog von Digitalisierungsprozessen, Tendenz steigend.”
aus einem Beitrag von Sandra Mareike Lang und Franz Hütter des dvct
Digitalisierungsprozess, dieser Begriff klingt sehr abstrakt. Die Digitalisierung wird jedoch unsere analoge Welt niemals komplett ablösen, auch wenn das im Rahmen von Science Fiction immer wieder zum Thema wird. Warum? Weil wir die Zwischentöne des Analogen brauchen.
Der bekannte ZDF-Wissenschaftler Harald Lesch erläutert die Begriffe “digital” und “analog” auf witzige Weise in einem Video:
“Analog ist der allmähliche Übergang von einem Zustand in den anderen und digital der sprunghafte”.
Genau dieser allmähliche Übergang – die vorhandenen Zwischentöne ist im Präsenzkurs ein wesentlicher Faktor, um eine persönliche Bindung zwischen Teilnehmer und Trainer oder Coach aufzubauen.
Jetzt mit Blended Learning starten
Steht dein Sommerurlaub bald an? Geht’s in die Natur oder eher Sightseeing und Städtetrip? Falls du jetzt “Warum nicht beides” gedacht hast – das sehe ich genauso. Warum auf eine Art des Erlebnisses beschränken, wenn du auch zwei Welten verbinden kannst.
Ja, E-Learning allein ist nicht die Lösung. Doch E-Learning in Verbindung mit Präsenzkursen gleicht alle möglichen Nachteile wieder aus. Bleibt nur noch ein Hindernis: Der erste Schritt.
Starte jetzt mit der Kombination aus E-Learning und Präsenz! Konzipiere für den Beginn ein ganz einfaches Blended Learning. Dafür haben wir eine Anleitung erstellt, mit der du in 45 Minuten ein erstes Konzept erstellst. Leg dir am besten direkt einen Termin dafür in deinen Kalender!
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