Entscheider im Bereich Learning & Development stehen zunehmend vor der Frage, inwieweit E-Learning für ihr Unternehmen sinnvoll ist. Doch reines E-Learning wird klassische Weiterbildung nie ersetzen! Erfahre jetzt, was typische Formen von E-Learning sind und warum Unternehmen mit Blended Learning auf der sicheren Seite sind.
Digitale Prozesse verändern kontinuierlich, wie wir leben und arbeiten. Entsprechend verändert sich auch die betriebliche Weiterbildung: E-Learning ist nicht erst im Jahr 2018 ein oft gehörtes Schlagwort in der Learning & Development Community. In Diskussionen höre ich neben dem Eindruck, dass digitales Lernen “irgendwie schon dazu gehört” auch eine gewisse Skepsis: Inwieweit können Menschen von und mit Maschinen lernen?
Gleich zwei grundlegende Missverständnisse stecken in dieser Frage.
Zum ersten Punkt: Das “E” in E-Learning ist gar nicht so relevant, wie du vielleicht denkst! Die digitale Lernplattform ist schließlich nur ein Medium, wie ein Buch oder ein Vortrag. Die Inhalte und die didaktische Aufbereitung hängt weiterhin an Menschen, die sich in ihre Trainings-Teilnehmer hineinversetzen müssen.
Zum zweiten Punkt: Wenn Fachmedien von “E-Learning” sprechen, ist meist ganz grob eine Lernform gemeint, bei der Teilnehmer mit digitalen Geräten lernen. Das kann ein reiner Online-Kurs sein, ein Webinar mit Präsentation eines Experten oder auch ein Mix aus klassischen Präsenztrainings und digitalen Lern-Impulsen. Alle genannten Methoden fallen unter die Kategorie “E-Learning” – sind jedoch in Ablauf und Wirkung völlig unterschiedlich.
Nähern wir uns E-Learning in diesem Artikel also völlig unvoreingenommen und machen uns zunächst klar, wie sich typische Formen von E-Learning unterscheiden. Schau dir dazu folgende Grafik an:
Auf der rechten Seite der Grafik findest du typische vorwiegend fremdgesteuerte Lernformen. Ein Seminar ist eine klassische Präsenz-Veranstaltung. Ein Webinar ist ein Seminar im Web und unterscheidet sich nur in der Lernumgebung: Wie beim Seminar findet hier der Lernprozess überwiegend fremdgesteuert statt.
Sowohl Seminar als auch Webinar fallen aufgrund dieser Fremdsteuerung und der Präsenzpflicht nicht unter den Begriff E-Learning!
Auf der linken Seite siehst du typische E-Learning-Methoden. Ein reiner Online-Kurs steht dem Teilnehmer in der Regel vorgefertigt zur Verfügung. Das Lernen mit Online-Kursen ist folglich sehr selbstgesteuert. Bei Lernformen mit Learning Management Systemen (LMS) findet meistens eine Art der Kommunikation untereinander statt. Doch auch im typischen LMS ist der Teilnehmer sehr auf sich allein gestellt und lernt vorwiegend selbstgesteuert.
In der Mitte der Grafik steht die Methode Blended Learning: Hier verbindest du selbstgesteuerte und fremdgesteuerte Lernformen. Je nach Anforderungen der Teilnehmer und Rahmenbedingungen in deinem Unternehmen kannst du als Entscheider im Learning & Development selbst wählen, wie hoch der (vorwiegend selbstgesteuerte) Anteil von E-Learning sein soll!
Erfahre im nächsten Abschnitt, warum die Methode Blended Learning die Zukunft von betrieblicher Weiterbildung ist!
Wir von blink.it sind überzeugt, dass reines E-Learning sich nicht durchsetzen wird. Obwohl unsere Software zu 100% geeignet ist, für sich alleinstehende Online-Kurse zu erstellen, raten wir Unternehmen eher zur Methode Blended Learning. Woran liegt das?
Wie du in der Grafik oben siehst, enthält Blended Learning sowohl fremdgesteuerte als auch selbstgesteuerte Anteile. So ist Blended Learning vergleichbar mit einem nachgiebigen Material, das auch die kleinsten Lücken schließt:
Mit Blended Learning als Lernmethode für deine betriebliche Weiterbildung...
Das sind nur drei von vielen Gründen, warum Blended Learning sich langfristig durchsetzen wird. Die Zahlen sprechen schon seit einigen Jahren für diese flexible Lernmethode: So ist Blended Learning schon seit 2013 beim jährlichen Trendmonitor des mmb Institut auf Platz 1 der bedeutendsten Lernformen.
Warum reines E-Learning hingegen keine Zukunft hat, habe ich im Artikel E-Learning sucht Partner genauer ausgeführt.
Entscheidest du dich für die Methode Blended Learning, steht weiterhin die Frage im Raum, wie hoch der Anteil an E-Learning sein soll und wie hoch der von klassischen Seminaren, Workshops und anderen Präsenz-Veranstaltungen:
Für was ist E-Learning geeignet, für was eher Präsenzlernen? Was sind typische Methoden? Die Antworten auf diese und weitere Fragen stelle ich dir in folgender Tabelle dar:
E-Learning | Präsenzlernen | |
Deklaratives Wissen: z. B. Brandschutzmaßnahmen | Passende Inhalte | Prozedurales Wissen: z. B. typische Soft-Skills wie Kommunikation oder Führung |
selbstgesteuerte Methoden, z. B. Quizfragen oder Erklärvideos | Typische Methoden | eher fremdgesteuerte Methoden wie Präsentationen oder Tandemlernen |
eine virtuelle Plattform, z. B. ein Learning Management System (LMS) | Lernort | ein physisch vorhandener Raum, z. B. ein Seminarraum im Unternehmen |
Unterstützung und Begleitung | Rolle des Trainers/Coaches | Direkte Lernvermittlung als Experte, persönliche Bindung (Face-to-Face) |
vorgefertigte Übungen erledigen, Zeit und Ort bestimmt der Teilnehmer meist selbst | Rolle des Teilnehmers | Vorgefertigte Übungen (oft mit anderen gemeinsam) machen – Zeit und Ort sind festgelegt |
Natürlich hängt jede Weiterbildung von vielen Faktoren ab – die Lernform ist nur eine davon. Der Trainer sollte didaktisch geschult sein, die Lernumgebung und technischen Hilfsmittel (z. B. das LMS) sollten einwandfrei funktionieren und einfach zu bedienen sein.
Studien zeigen jedoch, dass Blended Learning als Mix von E-Learning und Präsenzlernen tendenziell den größten Lerneffekt bewirkt. Vorausgesetzt, der betreuende Trainer oder Coach passt das entsprechende Blended-Learning-Modell an die Bedürfnisse der Teilnehmer an! Wie hoch der Online-Anteil und wie hoch der Präsenz-Anteil ist oder wieviel Zeit zwischen einzelnen Impulsen liegt – das sieht bei jedem Blended-Learning-Modell unterschiedlich aus.
Wir haben die häufigsten Modelle für Blended Learning in einer Infografik zusammengefasst und für dich zum Download bereitgestellt. Wie gut kennst du die Bedürfnisse der Mitarbeiter deines Unternehmen? Schau dir die Infografik an und gewinne einen Eindruck, welches Modell für dein Unternehmen in Frage kommt!