Blended Learning bei Workshops: So gelingt Online-Begleitung
Effektivere Präsenzzeit und nachhaltiges Online-Lernen: Das verspricht Blended Learning. Doch wie gelingt dir als Trainer der perfekte Workshop mit Online-Begleitung? Im Artikel zeigen wir dir die konkreten Schritte am Praxisbeispiel, von der Modellauswahl bis zur Nachbereitung.
In der Theorie ist dir das Konzept “Blended Learning” sicherlich bekannt: Weiterbildungsmaßnahmen wie Trainings oder Coachings finden teilweise online, teilweise klassisch-präsent statt. Das spart Präsenzzeit und gibt dir als Trainer oder Coach die Möglichkeit, den Lernprozess länger im Alltag deiner Teilnehmer zu begleiten. Blended Learning eignet sich nicht nur hervorragend für Trainings mit mehreren Präsenzterminen. Auch bei klassischen Ein-Tages-Workshops kannst du eine Online-Begleitung effektiv einsetzen. Als Basis helfen dir diese 10 Tipps um deine Tagesworkshops zu digitalisieren bei der Planung.
Doch worauf musst du achten, damit das Konzept “Workshop mit Online-Begleitung” wirklich aufgeht? Dafür bekommst du jetzt Tipps von unserem Experten: Kollege Dennis begleitet seit mehreren Jahren regelmäßig Workshops mit Online-Kursen auf der blink.it-Plattform. Am Beispiel des erfolgreichen “rocketday”-Workshops erfährst du alles, was du für die Begleitung deiner eigenen Workshops wissen musst: Bei diesem Workshop lernen Trainer und Unternehmen, eigene Schulungsvideos für erfolgreiches Blended Learning zu drehen.
Übersicht
Schritt 1: Die Planung
Schritt 2: Die Online-Vorbereitung
Schritt 3: Der Präsenz-Workshop
Schritt 4: Die Online-Nachbereitung
Schritt 1: Planung eines Workshops mit Online-Begleitung
Deinen Workshop online zu begleiten bietet dir viele Vorteile gegenüber einem reinen Präsenzworkshop: “Bei eigentlich allen Workshops sind die Grundvoraussetzungen bei den Teilnehmern unterschiedlich”, weiß Workshopleiter Dennis. “Die Vorbereitung ermöglicht, alle auf einen Stand zu bringen. Eine einheitliche Wissensbasis ist vorteilhaft, um später im Präsenzworkshop niemanden zu langweilen und die Zeit wirklich effektiv zu nutzen.”
Die Präsenzphase dient vor allem dazu, praktische Übungen zu zeigen und individuelle Fragen zu beantworten. Auch hier ist eine Online-Vorbereitung wertvoll, um Lerndefizite zu erkennen und deine Präsenzzeit gegebenenfalls anzupassen. Die individuelle Betreuung in Präsenz wertet auch dein ganzes Angebot auf. Daher rät Dennis: “Biete auf jeden Fall eine Präsenz an – diese kann auch digital sein! Auch wenn dein Thema voll-digital möglich wäre, zahlen Teilnehmer für die persönliche Betreuung mit Blended Learning gern mehr.”
Grundgedanken für Workshops mit Online-Begleitung:
- Ziel ist, dass alle Teilnehmer mit dem gleichen Wissen in die Präsenz kommen!
- Die Online-Begleitung soll deine Präsenz aufwerten, nicht ersetzen!
Das richtige Modell für Workshops mit Online-Begleitung: Das Sandwich
Stelle dir für die konkrete Planung nun zuerst die Frage: Wie soll der Workshop ablaufen? Wie viele Präsenzphasen hast du, wie viele Online-Phasen? ExperteProfi Dennis empfiehlt für Ein-Tages-Workshops das Blended Learning Modell “Sandwich”: Vorbereitung online, ein Präsenztag, und die Nachbereitung wieder online. Dieses Modell ist einfach und gleichzeitig sehr effektiv. Nach diesem Modell ist auch der rocketday aufgebaut.
Das “Sandwich” ist nur eine Möglichkeit von vielen: Weitere Blended Learning Modelle findest du im kostenlosen Leitfaden:
Welche Workshop-Inhalte kommen im Online-Kurs, welche in Präsenz?
Wenn du dich für ein Modell entschieden hast, musst du noch deine Inhalte aufteilen: Dabei hilft dir die Unterscheidung in synchrone und asynchrone Inhalte.
Dennis rät: “Überlege dir: Wofür brauchen mich meine Teilnehmer nicht? Das sollte ich asynchron machen. Typische Powerpoint-Präsentationen mit Basiswissen eignen sich besser für die Vorbereitung allein. Und in der Präsenz gebe ich als Workshopleiter noch eine Mini-Einführung und steige dann direkt in die praktische Vertiefung ein.”
Beispiel: Beim rocketday, dem Workshop zum Videodreh für Schulungsvideos, sieht die Aufteilung wie folgt aus:
Beispiel: Beim rocketday, dem Workshop zum Videodreh für Schulungsvideos, sieht die Aufteilung wie folgt aus:
Asynchrone Inhalte | Synchrone Inhalte |
|
|
Du kennst die Ziele deiner Online-Begleitung, hast dich für ein Modell entschieden und deine Workshop-Inhalte aufgeteilt? Dann geht es jetzt in die Vorbereitungsphase:
Schritt 2: Die Online-Vorbereitung zum Workshop
Mit dem Modell “Sandwich” beginnt der Workshop mit einer Vorbereitung im Online-Kurs. Diese Vorbereitung hat nicht nur Vorteile für dich als Trainer. Experte Dennis kennt auch die Teilnehmerperspektive: “Wenn ich mich als Teilnehmer online vorbereite, kann ich in meinem eigenen Tempo lernen. Ich kann Videos auf doppelter Geschwindigkeit laufen lassen und mir in meiner Geschwindigkeit Notizen machen.”
Damit die Vorbereitung für dich und für deine Teilnehmer ideal ist, solltest du sie daher sorgsam planen und gut aufbereiten. Wie lang die Vorbereitung sein muss, hängt natürlich vom Thema ab. Dennis empfiehlt: “Je komplexer das Thema ist, umso angenehmer ist es für die Teilnehmer, wenn der Inhalt gesplittet ist: Bei hochkomplexen Themen lohnt es sich, die Vorbereitung in mehrere Abschnitte zu unterteilen und in kürzeren Abständen Möglichkeiten für Rückfragen zu bieten, beispielsweise mit kurzen Q&A-Sessions. Bei einfacheren Themen reicht meist eine kurze Vorbereitungsphase.”
Beispiel: Beim rocketday-Workshop dauert die Vorbereitung im Online-Kurs etwa eine Stunde. So sieht der Vorbereitungskurs für den rocketday-Workshop in der Praxis aus:
Am Ende der Vorbereitung hat jeder Teilnehmer:
- alle Informationen zum Ablauf bekommen
- einen Leitfaden als Wissensbasis heruntergeladen
- hilfreiche Tipps für die Videoplanung erhalten
- ein erstes eigenes Videokonzept ausgearbeitet
- mit einer Checkliste geprüft, ob alle Vorbereitungen abgeschlossen sind
Mit diesen Vorbereitungen kann nun ein effektiver Workshoptag beginnen, bei dem du als Workshopleiter auf den vorbereitenden Aufgaben und gemeinsamen Vorwissen aufbauen kannst.
Schritt 3: Der Präsenz-Workshop
Wie der eigentliche Workshop abläuft, hängt genau wie die Vorbereitung von deinem Thema ab. Hast du bereits einen fertigen Workshop, den du schon oft in Präsenz durchgeführt hast? Dann verlagerst du einfach einen großen Teil des Basiswissens in den Online-Kurs. Alles Praktische wie Übungen, Feedbackschleifen, Diskussionen und Interaktionen behältst du wie gewohnt in der Präsenz.
Um eine ideale Verbindung zwischen Online- und Präsenzphase herzustellen, empfiehlt Dennis: “Nimm dir zu Beginn noch mal maximal 15 Minuten Zeit, um auf die Inhalte der Vorbereitung einzugehen. So wissen die Teilnehmer genau, wo sie stehen und wie es weitergeht.” – So klappt das auch beim Videodreh-Workshop perfekt.
Wenn du genau wissen möchtest, wie der rocketday-Workshop abläuft, findest du hier einen ausführlichen Bericht: Bericht vom rocketday: In 6 Stunden zum Videoprofi
Was tun, wenn die Teilnehmer sich nicht vorbereiten?
Auch bei einem guten Blended Learning Workshop kann es vorkommen, dass einzelne Teilnehmer die Vorbereitung nicht ernst nehmen. Besonders bei Pflichtschulungen in Unternehmen sind Mitarbeiter manchmal nicht so motiviert, wie es sich die Workshopleitung wünscht. Workshop-Experte Dennis hat das natürlich auch schon erlebt, und pocht auf Konsequenz:
“Mach vorher klar, dass eine Teilnahme am Workshop ohne Vorbereitung nicht möglich ist. Triff am besten mit dem Auftraggeber eine Abmachung, dass du keine Rücksicht auf Leute nimmst, die sich nicht vorbereiten: Sie können teilnehmen, aber das Programm wird nicht geändert. Sonst ist der Vorteil des Blended Learnings für die Katz’: Wir wollen in der Präsenz effektiv vorankommen und keine Teilnehmer ausbremsen, die gut vorbereitet sind!”
So wird dein Präsenzworkshop maximal effektiv:
- Mache klar, dass die Vorbereitung verpflichtend ist.
- Bleibe bei deinem Programm, auch wenn einzelne Teilnehmer nicht vorbereitet sind.
- Plane 15 Minuten als Einstieg ein, um eine Verbindung zwischen Online- und Präsenzphase herzustellen.
Schritt 4: Die Online-Nachbereitung zum Workshop
Eine Nachbereitung bzw. langfristige Begleitung ist optional. Das hängt natürlich wieder von deinem Thema und dem gewählten Modell ab. Im Fall des rocketday-Workshops mit dem Modell “Sandwich” ist eine abschließende Online-Phase vorgesehen:
Workshopleiter Dennis schätzt vor allem die Flexibilität bei der Nachbereitung: “Wie die Nachbereitung genutzt wird ist von den Teilnehmern abhängig. Im Kurs können bestimmte Fragen aus dem Livetermin noch mal aufgegriffen, zusätzliches Material angeboten oder auch die Ergebnisse vom Workshop gesammelt werden. Was den Teilnehmern im Nachgang bei der Umsetzung hilft, entwickelt sich meist einfach im Verlauf des Tages.”
Folgende Formate eignen sich gut für eine Nachbereitung:
- Fotos von Whiteboards oder anderen Notizen
- Ergebnisse der Teilnehmer aus Aufgaben in der Präsenz
- Antworten auf relevante Fragen aus dem Workshop
- Impulse und Übungsaufgaben für den Alltag der Teilnehmer
- Feedback-Umfragen, um deinen Kurs für die nächste Gruppe zu optimieren
Mit Expertentipps und einem einfachen Tool wie blink.it kannst du ganz einfach deine Workshops als Blended Learning anbieten. So schaffst du einen echten Mehrwert für deine Teilnehmer, optimierst deine Präsenzzeit und schaffst eine Aufwertung für deine klassischen Workshops.
Um mit Blended Learning in der Weiterbildung perfekt zu starten, lade dir jetzt den kostenlosen Leitfaden “Blended Learning für Trainer” runter: Darin erfährst du alles, was du für die Online-Begleitung von Trainings, Coachings, Schulungen und Workshops wissen musst.
Kostenloser Leitfaden
Blended Learning für Trainer
Verbessere dein Training und erstelle mit 9 Schritten dein Blended-Learning-Konzept! Wir begleiten dich von der Zielsetzung über Inhaltserstellung, Call-to-Actions und Methoden:
Das könnte dir auch gefallen
Ähnliche Artikel