10 Tipps um deine Tagesworkshops einfach zu digitalisieren
Du bist Trainer oder Bildungsanbieter und stehst aktuell vor der Herausforderung, deine Tagesworkshops zu digitalisieren? Im Artikel teilen wir 10 konkrete Tipps aus der Praxis, mit denen dir das schnell und erfolgreich gelingt:
Die Digitalisierung schreitet auch in der Weiterbildungsbranche in großen Schritten voran. Das stellt dich als Trainer oder Bildungsanbieter vor neue Herausforderungen: Tagesworkshops sind immer weniger gefragt, digitale Konzepte dafür umso mehr! Wie du ein Webinar hältst, weißt du wahrscheinlich. Doch nicht jeder Tagesworkshop eignet sich für ein Webinar. Du musst kein komplett neues Digital-Konzept entwickeln, wenn du ein erfolgreiches Präsenz-Konzept hast! Wir zeigen dir, wie die Umsetzung deiner Tagesworkshops auch komplett digital gelingt:
Teil 1: Basics und Praxistipps (hier)
Teil 2: Praktische Umsetzung
Präsenz-Inhalte für den Online-Kurs vorbereiten
Um mit der Digitalisierung deines Tagesworkshops zu starten, brauchst du nur zwei Dinge: Deine Inhalte, und eine Plattform für den Online-Kurs. Du solltest du zuerst deine Inhalte durchgehen und sortieren: Welche Inhalte kommen in welche Phase? Und wie soll dein digitaler Workshop ablaufen?
1. Teile deine Präsenzinhalte in synchrone und asynchrone Übungen ein:
Im ersten Schritt fragen sich viele Trainer: Wo fange ich eigentlich an? Nimm deine bestehenden Inhalte und versuche diese zu kategorisieren in synchrone und asynchrone Inhalte:
- Synchron: Welche Inhalte und Übungen solltest du als Kursleiter “präsent” begleiten?
- Asynchron: Welche Lerninhalte können deine Kursteilnehmer alleine bearbeiten?
Synchron | Asynchron |
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2. Entwickle einen Ablaufplan für die Online-Phase deines Workshops
Im nächsten Schritt kannst du deine synchronen und asynchronen Übungen sortieren und einen Ablaufplan für deinen Online-Kurs entwerfen:
Starte beispielsweise asynchron mit einem kurzen Begrüßungsvideo und einer Kursübersicht, in der du alle benötigten Informationen und Materialien sammelst. Anschließend könnte eine synchrone kurze Vorstellungsrunde via Zoom folgen, um deine Teilnehmer auch “in echt” kennenzulernen. Dann startest du mit dem praktischen Teil deines Workshops.
Leitfaden: Gute Videos am Smartphone erstellen
Mit diesen zwei Schritten hast du schon einen Großteil der Planung erledigt. Doch auch bei der Umsetzung solltest du noch einige Punkte beachten. Mit den folgenden zehn Tipps gelingt die Digitalisierung deines Tagesworkshops erfolgreicher:
10 Tipps zur Digitalisierung von Tagesworkshops
1. Mache die asynchronen Lerneinheiten verbindlich!
Digitalen Weiterbildungen bergen die Gefahr, dass sie im Gegensatz zu einer Veranstaltung vor Ort weniger verbindlich wirken. Die Vorbereitung deiner Kursteilnehmer ist deshalb umso wichtiger.
Um deine Teilnehmer an deine Live-Online-Session und die Vorbereitung zu erinnern, empfehlen wir ein kurzes Quiz: Frage spielerisch ab, ob alle Kursteilnehmer
- sich inhaltlich vorbereitet haben,
- ihre Technik für die Live-Session geprüft haben,
- wissen, wann und auf welcher Plattform sie stattfindet.
So vermittelst du Verbindlichkeit. Gleichzeitig gehst du sicher, dass alle Teilnehmer problemlos und gut vorbereitet in den Live-Teil deines Workshops kommen.
2. Gib deinen Kursteilnehmern einen festen Plan zur Hand!
Insbesondere für die asynchronen Lerneinheiten brauchen viele Kursteilnehmer einen groben Kursplan, an dem sie sich orientieren können. Gib ihnen beispielsweise Zeitslots wie in einem Stundenplan vor, in denen sie eigenständig arbeiten sollen.
Am besten vermerkst du in diesem Plan auch deine synchronen Live-Sessions, insbesondere wenn diese eine Vorbereitung benötigen. So stellst du sicher, dass jeder Teilnehmer weiß, was wann zu tun ist.
3. Sorge für Abwechslung in den Lerneinheiten!
Rein digitale Weiterbildungsformate rauben deinen Kursteilnehmern deutlich mehr Energie als klassische Präsenzkurse. Deshalb sind abwechslungsreiche Inhalte besonders wichtig! Gestalte deinen digitalen Tagesworkshop mit einem Mix aus synchronen und asynchronen Lerneinheiten.
Versuche deine Teilnehmer dabei einzubinden und führe keinen Monolog. Variable Gruppenkonstellationen, z. B. in unterschiedlichen Kleingruppen und danach wieder im gesamten Kurs, helfen ebenfalls dabei, die Aufmerksamkeit deiner Teilnehmer beizubehalten.
4. Formuliere die Aufgabenstellungen klar und deutlich!
Um viele Rückfragen zu vermeiden, sollten deine Anweisungen möglichst einfach und logisch formuliert sein. Auch in den asynchronen Lerneinheiten solltest du darauf achten, dass deine Sprache möglichst einfach ist und deine Kursteilnehmer ohne Probleme mit den Inhalten arbeiten können.
Setze lieber auf wenige Inhalte, mit einer Kernaussage und vermeide es, deine Teilnehmer mit zu viel Input zu überfordern. Bestenfalls formulierst du deine Aufgabenstellung im Sinne von Microlearning:
5. Biete eine Austauschplattform für alle Kursteilnehmer!
Lernen besteht größtenteils aus Reflektion des Gelernten. Das gelingt in der Gruppe besonders gut! Wenn du deinen Kursteilnehmern eine entsprechende Plattform bietest, können sie sich gegenseitig helfen und Probleme selbstständig lösen.
Damit die Kommunikation, vor allem in großen Gruppen, nicht im Chaos endet, solltest du als Kursleiter grobe Interessengruppen oder Channels bilden. So können auch andere Teilnehmer schnell eine Antwort auf bereits gestellte und beantwortete Fragen finden.
6. Überprüfe deine Technik!
Stelle vor den synchronen Übungen sicher, dass deine Technik als Kursleiter auch wirklich funktioniert. Frage dich deshalb:
- Funktionieren alle Links in meinem Online-Kurs?
- Geht mein Mikro und Headset für die Live-Sessions?
- Ist meine Internetverbindung stabil?
- Habe ich eine gute Ton- und Bildqualität?
Wenn ja: Perfekt, du bist technisch gut vorbereitet!
7. Nutze nicht zu viele verschiedene Tools!
Damit du deine Kursteilnehmer nicht mit technischen Grundlagen überforderst, solltest du auch bei rein digitalen Tagesworkshops auf maximal 1-2 Tools setzen. Nutze zum Beispiel eine einfache Lernplattform wie blink.it und ein zusätzliches Online-Meeting-Tool wie Zoom. Dadurch vermeidest du mögliche Kompatibilitätsprobleme mit den Endgeräten. Deine Teilnehmer finden sich außerdem schneller zurecht.
8. Plane genug Pausen ein!
Plane genügend Zeit für Reflektionsrunden ein, damit deine Kursteilnehmer das Gelernte auch wirklich verinnerlichen können. Auch in einem digitalen Workshop müssen deine Teilnehmer durchatmen und die ein oder andere Kaffeepause einlegen. Gib ihnen diese Zeit und frage aktiv nach, ob die Aufmerksamkeit noch vorhanden ist. Wenn nicht: Lege auch spontane Verschnaufpausen ein.
Zwei abschließende Geheimtipps von unserem Blended Learning Experten Dennis:
9. Richte regelmäßige Sprechstunden ein!
Als Kursleiter solltest du bei Fragen immer zur Verfügung stehen, auch online. Frage deshalb regelmäßig nach, ob es Probleme oder Unsicherheiten gibt. Du kannst zum Beispiel einen Frage-Chat anbieten oder nach deinen Pausen die Möglichkeit für ein persönliches Gespräch einrichten. Schließlich sollen deine Teilnehmer möglichst viel aus deinem Tagesworkshop mitnehmen.
10. Lege kleine Lerngruppen fest!
Der Austausch zwischen den Teilnehmern ist für einen langfristigen Lerneffekt besonders entscheidend. Digital finden sich nur schwer Gruppen von selbst. Hilf ihnen dabei. Insbesondere wenn es darum geht, Inhalte in Kleingruppen zu erarbeiten, erleichtert es vieles, wenn du diese einfach vorab in einer Liste festlegst. Im besten Fall tauschen sich die Teilnehmer dort aus und arbeiten vielleicht auch nach deinem Tagesworkshop gemeinsam weiter zusammen.
Theorie, schön und gut. Aber möchtest du wissen, wie du die Tipps in die Praxis umsetzt? Nächste Woche zeigen wir dir hier im Blog anhand eines konkreten Beispiels, wie du deinen Tagesworkshop unkompliziert in einen Online-Kurs überträgst.
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