Lernen mit E-Learning und Online-Kursen ist beliebter denn je, dennoch sind Studien oder umfassende Praxiserfahrungen Mangelware. Wir wollen das ändern – und haben tausende Online-Kurse analysiert. Ein Ergebnis: Die Länge zählt! Wir erklären die spannenden Ergebnisse und geben praktische Tipps für deine Online-Kurse.
Online-Kurse gibt es heute für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche: Meistens setzen Weiterbildner entweder auf Blended Learnings oder auf E-Learnings. Der Unterschied: Ein Online-Kurs für Blended Learning ist nur Teil eines Trainings aus Online und Präsenz. Ein E-Learning ist in der Regel ein alleinstehender, in sich geschlossener Online-Kurs. Eins haben aber alle Online-Kurse gemeinsam: Sie sollen Wissen vermitteln.
Aber was ist die richtige Länge, damit ein Online-Kurs auch praktisch erfolgreich ist?
In diesem Artikel erfährst du
Wir haben über 8.000 Kurse auf unserer Online-Lernplattform blink.it analysiert, um die Erfolgsfaktoren für gute Online-Kurse zu finden.
Die Auswertung hat kein Computer übernommen: Jeder erfolgreiche Kurs wurde von uns einzeln betrachtet und anhand der Inhalte als “E-Learning” oder “Blended Learning” kategorisiert. Warum diese Kategorien wichtig sind, erfährst du später.
Von “Erfolg” sprechen wir, wenn ein Online-Kurs nicht nur inhaltlich eine gewisse Qualität hat (was wir in unserer Studie nicht umfassend bewerten können), sondern vor allem an der Motivation der Teilnehmer: Haben die Teilnehmer die Inhalte auch wirklich angesehen? Haben sie die Kurse nicht nur angefangen, sondern auch bis zum Ende bearbeitet? Daher lautet die Definition für “erfolgreich” im Kontext unserer Auswertung:
“Erfolgreich ist dein Kurs, wenn sich alle Teilnehmer alle Inhalte angesehen haben!”
Wir nennen die Kennziffer für den Erfolg die “Kurs-Abschlussquote”: Diese Zahl sagt aus, wie viele Inhalte die Kursteilnehmer im Durchschnitt angesehen haben.
Eine Abschlussquote von 10% besagt beispielsweise, dass die Teilnehmer im Durchschnitt 10% der Inhalte angesehen haben. Ein perfekter Kurs hat eine Abschlussquote von 100%: das bedeutet, 100% der Inhalte wurden von allen Teilnehmern angesehen!
Genug Mathematik bis hierhin! Das sind die Ergebnisse unserer Auswertung:
In der folgenden Grafik siehst du vereinfacht die Ergebnisse unserer Auswertung: Betrachtet wurde wie viele Inhalte die Kurse haben, und um was für Kurse es sich handelt (E-Learning oder Blended Learning)
Du siehst also, dass erfolgreiche Blended-Learning-Kurse mit deutlich weniger einzelnen Lerninhalten auskommen – wohingegen erfolgreiche E-Learning-Kurse mit mehr Lerninhalten genauso erfolgreich sein können.
Wir haben 3 Tipps für dich, die du dieses Wissen für deinen nächsten Online-Kurs nutzen kannst:
Ein Blended-Learning-Kurs ist eine Begleitung zu Präsenzveranstaltungen und darf daher gerne kürzer ausfallen als ein reines E-Learning: Nicht alle Lerninhalte müssen online abgebildet werden. Wichtig ist, dass du die Verknüpfung zwischen Online- und Präsenzlernen für die Teilnehmer deutlich machst. Ein Blended-Learning-Kurs kann eine Vorbereitung auf einen Live-Termin sein, eine Nachbereitung von Seminar-Inhalten oder eine komplette Begleitung (vor und nach dem Präsenztermin).
Überlege dir, welche Inhalte in deinem Blended Learning gut in den Online-Kurs passen. Zur Vorbereitung kannst du beispielsweise den aktuellen Wissensstand der Teilnehmer abfragen. Als Nachbereitung dienen Übungsaufgaben, die über mehrere Wochen das Wissen festigen. Auch Fotoprotokolle zu den Präsenzterminen sind perfekte Inhalte für einen kurzen begleitenden Online-Kurs.
Die meisten erfolgreichen E-Learning-Kurse bei blink.it haben mehr als 25 Inhalte. Viele sogar mehr als 50, einige sogar 100 einzelne Lerneinheiten! Wenn das für dich nach viel klingt, bedenke, dass jede Lerneinheit (bei uns: ein Blink) in diesem Fall nur wenige Minuten lang ist.
Im reinen E-Learning-Kurs solltest du die Teilnehmer nicht mit seitenlangen Texten oder stundenlangen Lernvideos erschlagen. Wichtiger ist, den umfangreichen Lernstoff in kleine Häppchen zu unterteilen. Dieses Prinzip kennst du sicher unter dem Begriff “Microlearning”.
Wir empfehlen Lerneinheiten, die für den Teilnehmer in maximal 5 Minuten bearbeitet werden können. Teile also den Lernstoff gut ein und nutze unterschiedliche Medien: Mit einer Mischung aus kurzen Texten, selbstgedrehten Lernvideos und Übungsaufgaben vermittelst du auch umfangreiches Wissen verständlich und abwechslungsreich.
Eins der wohl spannendsten Ergebnisse unserer Kursauswertung ist, dass sowohl E-Learning als auch Blended-Learning-Kurse sehr erfolgreich sein können! Eine klare Aussage “nimm Methode x” können und wollen wir dir nicht geben. Wichtig ist, dass du das passende Format für deine Inhalte wählst. Der Erfolg hängt nicht nur von der Länge, sondern natürlich auch von den Inhalten ab!
Entscheide dann auf Basis dieser Fragen, ob für deine geplante Maßnahme eine kurze Online-Begleitung oder ein ausführlicher E-Learning-Kurs besser geeignet ist!
Wenn du dich fragst, wie wir auf die Ergebnisse gekommen sind, haben wir im Folgenden eine Antwort für dich.
Ausgewertet wurden genau 8.257 Kurse als zufällige Stichprobe aus den unzähligen Kursen auf der blink.it-Lernplattform. Einbezogen in die Auswahl wurden alle Kurse auf der Plattform, die zur Zeit der Auswertung mindestens 5 aktive Teilnehmer und 3 Inhalte (“Blinks”) hatten. Nach oben gab es keine Grenze, so dass auch Kurse mit über 2.000 Teilnehmern und 100 Blinks in der Auswertung dabei waren.
Für die Auswertung wurde grundsätzlich die Abschlussquote im Zusammenhang mit der Anzahl der Blinks (Inhalte) in den Kursen betrachtet. Für alle Kurse insgesamt sah das vereinfacht so wie in der folgenden Grafik aus. Jeder Punkt ist ein Kurs, auf den die Kombination aus Abschlussquote und Inhalt-Anzahl passt:
Du siehst, dass sehr viele der ausgewerteten Kurse weniger als 25 Blinks beinhalten. Nur sehr wenige Kurse haben mehr als 75 Inhalte. Und die meisten Kurse haben eine Abschlussrate zwischen 25% und 75%.
Da uns im zweiten Schritt die erfolgreichsten Kurse interessieren, haben wir eine Abschlussquote von mindestens 75% festgelegt. Mit diesem Filter ergibt sich folgendes Bild:
Hier zeigten sich zwei ziemlich klar abgegrenzte Gruppen: Die eine Hälfte der erfolgreichen Kurse hat maximal 25 Blinks (Gruppe 1). Die andere Hälfte der erfolgreichen Kurse habt deutlich mehr Blinks – ab 25 aufwärts (Gruppe 2).
Im letzten Schritt wurde die Kategorisierung herangezogen: Die Kurse wurden je nach Inhalt in die Kategorie “E-Learning” oder “Blended Learning” eingeteilt.
Das Ergebnis der Kategorisierung zeigt deutlich:
Disclaimer: Die Ergebnisse der Auswertung beziehen sich ausschließlich auf Kurse, die auf der Lernplattform blink.it erstellt wurden. Ergebnisse von anderen Learning Management Systemen und Lernplattformen können abweichen. In der Auswertung wurden außerdem nicht alle Kurse auf der blink.it-Plattform einbezogen: Es handelt sich um eine großflächige Stichprobe von 8.257 Kursen. Bei Fragen zum Studiendesign oder zur Auswertung der Daten stehen wir gerne zur Verfügung.
Du siehst: Mit blink.it kannst du sowohl erfolgreiche E-Learning-Kurse als auch Blended Learnings erstellen. Sichere dir jetzt einen Einblick mit unserem kostenlosen Zeitmanagement-Seminar: Erlebe den Kurs als Teilnehmer und überzeuge dich selbst vom einfachen blink.it-Konzept!