Augen auf! Erstelle visuelle Hingucker im Online-Kurs
Das Auge lernt mit: Deshalb wird dein E-Learning auch deutlich erfolgreicher, wenn du visuelle Elemente einsetzt. Wir geben dir Beispiele und konkrete Tipps fürs Erstellen deines nächsten Online-Kurses!
Wir Menschen sind einfach gestrickt
Wir Menschen sind einfach gestrickt. Wir sind keine Maschinen, die abstrakte Formeln einfach verarbeiten. Deshalb sollte dein Online-Kurs möglichst einfach zu verarbeiten sein. Vorausgesetzt, deine Teilnehmer haben Gehirne statt Microchips. Unterstütze das Lernen, indem du ihnen so viele Bilder wie möglich bietest. Dabei heißt "Bild" nicht immer Foto, sondern kann eine ganze Bandbreite abdecken: Von Grafiken über Emojis hin zu Videos. Doch dazu später mehr!
Storytelling ist eine tolle Methode, die Aufmerksamkeit deiner Teilnehmer zu sichern. Das gilt bei Präsentationen genauso wie im Online-Kurs, etwa im Onboarding. Doch Wörter, ob schriftlich oder gesprochen, sind auch im Storytelling nicht die beste Wahl: Durch visuelle Elemente ist der Inhalt einfacher zu verstehen. Dadurch steigt die Motivation, deine Teilnehmer bleiben eher am Ball und der Lernerfolg ist größer. Bildlich ausgedrückt heißt das:
6 visuelle Möglichkeiten für deinen Online-Kurs
Welche Arten von visuellen Elementen gibt es denn nun? Diese 6 Möglichkeiten sind bei Online-Kursen besonders hilfreich:
1. Videos
Beginnen wir mit der Kür: Visuelle Elemente wirken am besten in Bewegung. Setze Videos in deinem Online-Kurs ein, indem du passende Inhalte von Youtube und anderen Plattformen einbindest. Oder dreh eigene kleine Lernvideos! Besonders im Coaching ist diese Methode zu empfehlen. Denn je häufiger deine Teilnehmer dein Gesicht im Online-Kurs sehen, desto näher bist du ihnen.
Tipp: Unterstütze den Lernprozess im Video NOCH besser und arbeite mit Einblendungen. Das sieht dann beispielsweise so aus:
2. Sketchnotes
Eine etwas andere Art der visuellen Unterstützung im Online-Kurs sind Sketchnotes: Das sind Notizen, die nicht nur aus Text bestehen, sondern auch Bilder und Strukturen enthalten. In diesem Artikel erfährst du mehr: Lernen mit Sketchnotes – Kreativwerkzeug für deine Trainings
3. Bilder
Ganz banal, an dritter Stelle: Jegliche Art von Bild. Lade selbst erstellte Skizzen in deinen Online-Kurs (beispielsweise erstellt mit Canva) oder greif auf frei lizensierte Bilder zurück.
4. Ziffern
Überraschend wirksam: Verwende Ziffern, statt Zahlen auszuschreiben. Denn durch den visuellen Effekt stechen Ziffern im Text eher hervor und bleiben so besser im Gedächtnis: Eine 8 hebt sich eher vom restlichen Text ab, als wenn ich einfach acht schreibe.
5. Typografie
Bleiben wir beim Text: Denn visuelle Elemente fangen schon beim Schriftlichen an. Wir alle kennen – und hassen – Präsentationen, in denen wir nichts erkennen können. Entweder ist die Schrift zu klein oder die Seite ist mit Text überladen. Auch die Schriftart selbst sollte gut gewählt sein: Manche Schriftarten sind schlechter zu lesen als andere.
6. Emojis
Zu guter Letzt ein visueller Hingucker des 21. Jahrhunderts: Emojis können deinen Online-Kurs etwas auflockern. Doch übertreibe es nicht: Schließlich willst du nicht wie ein verliebter Siebtklässler wirken! 😍😎😱😂 Hier und da kann ein Emoji aber das Auge auf wichtige Stellen lenken.
Verwende ein optisch ansprechendes LMS
Neben den visuellen Inhalten ist natürlich auch der Gesamteindruck wichtig! Bei manchen Plattformen kannst du noch so schöne Inhalte hochladen, deine Teilnehmer werden möglicherweise schon vom unstrukturierten Layout abgeschreckt. Die folgenden Punkte helfen dir dabei, ein für dich passendes LMS auszuwählen:
- Sind Vorschaubilder für deine Inhalte möglich?
- Kannst du dein eigenes CI verwenden?
- Kannst du Inhalte zu unterteilen (z.B. in Form von Kapiteln)?
- Kannst du Inhalte ausblenden, sodass der Kurs nicht von Anfang an wuchtig und überfordernd wirkt?
- Findest du als Teilnehmer dich sofort zurecht und erkennst den Aufbau des Kurses?
Im folgenden Artikel findest du ein konkretes Beispiel, wie du visuell das Beste aus deinem Kurs rausholst: In 4 Steps vom langweiligen Onlinekurs zum erfolgreichen Highlight
Cone of Learning: Die Hierarchie des visuellen Lernens
Je mehr Sinne beim Lernen zum Einsatz kommen, desto besser bleibt das Gelernte hängen. Soviel wissen wir alle. Als Lernexperten ist uns ebenfalls klar, dass es verschiedene Lerntypen gibt: Ein visueller Typ lernt besser mit Bildern und Videos, ein auditiver eher mit Sprache und Tonaufnahmen. Doch zwei Aspekte werden hier oft vernachlässigt:
- Das TUN ist immer am wichtigsten: Auch ein visueller Typ verankert Gelerntes am besten, indem er es selbst ausprobiert und übt.
- Innerhalb der Sinne können wir genauer unterscheiden: Ein Video ist beispielsweise hilfreicher als ein bloßes Foto. Und ein Foto ist meist hilfreicher als eine Grafik.
Diese beiden Aspekte führen uns zum sogenannten "Cone of Learning". Wenn du danach googelst, findest du einige Darstellungen von Lernpyramiden. Grob zusammengefasst bedeutet das Cone of Learning: Je größer deine aktive Beteiligung ist, desto höher ist der Lernerfolg. So lernst du beispielsweise mit Lesen nicht so gut wie wenn dir etwas gezeigt wird oder du mit anderen darüber sprichst.
Auf dem Blog der eLearning Industry (Englisch) hat Lubos Janoska das Cone of Learning auf den aktuellen Stand der Wissenschaft gebracht. Außerdem hat er ein schönes Beispiel gewählt, das ich hier vereinfacht wiedergeben möchte:
Die Abbildung oben enthält nur die Basis des Cone of Learning (Punkt 1-4). Nach dem Einsatz von Videos folgen weitere Lernformate, die sich jedoch bildlich nicht mehr gut darstellen lassen. Deshalb hier noch alle 10 Schritte im Cone of Learning nach Janoska:
- Schriftliche Symbole (Text)
- Visuelle Symbole (z.B. Grafiken)
- Unbewegte Bilder und Tonaufnahmen
- Bewegte Bilder (Videos, Animationen)
- Ausstellungen (Anschauen ohne Anfassen)
- Exkursionen (Erleben realer Beispiele)
- Vorführungen
- Rollenspiele (Eigene Beteiligung)
- Simulationen, Gamification
- Direkte eigene Anwendung
Der letzte Punkt ist die Spitze des Cone of Learning. Janoska beschreibt ihn folgendermaßen: Denke an das obige Schaubild und an den Begriff "Apfel". Nimm dir dann einen Apfel und beiß hinein. Nimm den Apfel mit allen Sinnen wahr und wiederhole dabei mental, was du bis hierhin über den Apfel gelernt hast.
Fazit: So machst du du deinen Online-Kurs mit visuellen Elementen erfolgreich
Lass uns zum Schluss die wesentlichen Punkte aus diesem Artikel kurz Revue passieren:
- Wähle ein LMS, das visuell ansprechend und übersichtlich ist
- Verwende Vorschau-Bilder für deine Inhalte im Kurs
- Strukturiere deinen Kurs übersichtlich, etwa mit Kapiteln
- Vermittle deine Inhalte mittels Storytelling
- Wähle passende visuelle Medien für deine Inhalte
- Achte auch bei Text-Inhalten auf das Visuelle
- Denke immer daran, deine Teilnehmer zum Handeln zu bewegen
...denn trotz hohem Einfluss durch visuelle Elemente bleibt eins ganz wichtig: Der größte Lerneffekt entsteht durch die eigene Aktion. Leg dir deshalb am besten gleich einen Termin in deinen Kalender, um deinen Online-Kurs visuell aufzuwerten!
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