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Beispiel für Blended Learning: Der Online-Kurs “Bessere Meetings”

Geschrieben von Corinna Günther | Mo, 13.08.2018

Klassische Trainings und Coachings werden durch die Erweiterung um einen Online-Kurs messbar nachhaltiger und erfolgreicher. Diese Methode heißt Blended Learning – Präsenz und Online effektiv verbinden. In diesem Artikel zeige ich dir anhand von Screenshots, wie ein Online-Kurs für Blended Learning ganz konkret aussehen kann!

Blended Learning im Beispiel-Kurs “Bessere Meetings”

Im E-Learning arbeiten die Teilnehmer sehr frei und selbstbestimmt, im Präsenztraining profitieren sie vom persönlichen Kontakt. Durch Blended Learning werden die Vorteile beider Methoden miteinander verzahnt. Das klingt furchtbar abstrakt, doch Blended Learning ist kein Hexenwerk!

7 Gründe, weshalb du dich näher mit Blended Learning beschäftigen solltest:

Durch meine redaktionelle Arbeit bei blink.it habe ich mir viel theoretisches Wissen rund um Blended Learning angeeignet. Außerdem habe ich durch den engen Kontakt zu einigen Trainern und Beratern einen guten Einblick darüber bekommen, wie ich Blended Learning erfolgreich in die Praxis umsetzen kann. Als Blended-Learning-Expertin von blink.it möchte ich mein Wissen immer weiter vergrößern und dann an dich weitergeben!

Wahrscheinlich hast du ebenfalls die Erfahrung gemacht: Am besten lernen wir, wenn wir Dinge selbst ausprobieren! Deshalb habe ich mich vor einigen Wochen daran gemacht, beispielhaft einen Online-Kurs für Blended Learning zu erstellen: Als fiktive Trainerin Annette Meister habe ich ein typisches Konzept für Blended Learning entworfen. Wie ich dafür vorgegangen bin, erfahrt ihr im Artikel zum Blended-Learning-Praxistest in 90 Minuten.

In diesem Artikel möchte ich dir nun ganz konkret zeigen, wie ich das Konzept für den fiktiven Kurs “Bessere Meetings” auf der Online-Plattform von blink.it realisiert habe. Dieser Online-Kurs ist ein gutes Beispiel, wie Trainer und Coaches in kurzer Zeit ihr Präsenztraining in ein Blended Learning umwandeln können.

Das Beispiel “Bessere Meetings” im typischen Springer-Modell

Für Blended Learning brauchst du grundsätzlich mindestens eine Präsenzveranstaltung sowie mindestens einen E-Learning-Anteil. Daraus ergeben sich verschiedene Modelle, die sich in der Praxis am meisten bewährt haben. Die drei häufigsten Modelle habe ich in einem anderen Blogartikel genauer vorgestellt.

In meinen Beispiel-Kurs habe ich mich für das typische “Springer”-Modell entschieden: Hier startet die Trainerin mit E-Learning-Impulsen zur Begrüßung und Einlesen ins Thema. Dann folgen einige Wochen, in denen in regelmäßigen Abständen Workshops stattfinden. Zwischen den Workshops arbeiten die Teilnehmer wieder anhand neuer E-Learning-Impulse weiter. Nach dem letzten Workshop stellt die Trainerin den Teilnehmern dann weitere Impulse auf der Online-Plattform zur Verfügung. Ganz am Ende steht eine praktische Prüfung in Form eines Audio-Quiz.

Diese Blended-Learning-Methode sieht in der abstrakten Modell-Form so aus:

Beim Blended-Learning-Modell 'Springer' wechseln sich Online-Phasen und Präsenzveranstaltungen ab.

Online-Kurs Teil 1: Die Begrüßung

Lass uns starten! Zu Beginn des Blended Learning kann es sinnvoll sein, die Teilnehmer schon vor dem ersten persönlichen Treffen auf das Thema einzustimmen. Gleichzeitig kannst du dich so als Person vorstellen, beispielsweise in einem kurzen Selfie-Video.

Dieser Online-Auftakt hat den Effekt, dass deine Teilnehmer beim ersten Treffen:

  • inhaltlich auf ähnlichem Stand sind,
  • dich als Trainer schon virtuell kennengelernt haben und du ihnen direkt vertrauter bist

So sieht der Auftakt zum Blended Learning im beispielhaften Online-Kurs “Bessere Meetings” aus:
 

In meinem Beispiel beginnt die Trainerin Annette mit einem kurzen Video, in dem sie die Teilnehmer in ihrem Training begrüßt und sich selbst vorstellt. Unterhalb des Videos ruft sie ihre Teilnehmer dann auf, sich ebenfalls vorzustellen und dazu im Kommentarbereich Namen, Arbeitsfeld und Berufswunsch als Zehnjähriger anzugeben.

In einem zweiten Online-Impuls (“Blink”) lädt Annette ein PDF hoch, in dem typische Fehler bei Meetings vorgestellt werden. Die Trainerin stuft dieses Dokument als passende Einstiegs-Lektüre ein, für die man noch kein Vorwissen braucht.

So sieht dieser zweite Blink aus, wenn du ihn anklickst:

Hinweis: Damit dieser Artikel noch eine lesbare Länge behält, zeige ich dir im Folgenden lediglich die Screenshots in der Kursübersicht. Du kannst dir den Kurs am besten selbst und in aller Ruhe ansehen, indem du dich hier mit deiner E-Mail-Adresse anmeldest:

Online-Kurs Teil 2: Die Begleitung zu den Workshops

Jetzt beginnt die begleitende Springer-Phase! Annette weist ihre Teilnehmer im ersten Workshop noch einmal persönlich auf die Online-Begleitung hin. Ihre Online-Begleitung hat sie im Voraus so eingestellt, dass diese dem einzelnen Teilnehmer direkt nachdem er den “So geht es weiter”-Blink gesehen hat, drei inhaltlich aufeinander aufbauende Blinks freigibt. Durch diese Einstellung der Trainerin kann der Teilnehmer selbst bestimmen, wie schnell er in den folgenden Wochen voranschreitet.
 

Direkt nach dem ersten Workshop: “Und so geht es weiter…”

Der erste Workshop ist vorbei, die Teilnehmer haben sich jetzt auch untereinander kennengelernt. Jetzt folgen wöchentlich weitere Workshops, in denen Annette praktische Übungen mit ihren Teilnehmern machen möchte. Dazwischen kann jeder Einzelne sich im eigenen Tempo online fortbilden.

Wie genau das funktioniert – das erklärt die Trainerin im ersten Blink nach der Auftakt-Veranstaltung. Dazu lädt sie wieder ein kurzes Video von sich selbst hoch und fordert ihre Teilnehmer dazu auf, ihre Fragen direkt unter dem Video als Kommentar zu hinterlassen. So profitieren alle davon und Annette regt alle zur Diskussion an.

Inhaltlicher Input mit ansteigendem Schwierigkeitslevel

Wie weiter oben schon beschrieben, entscheidet sich Annette in diesem fiktiven Kurs dazu, den inhaltlichen Input auf einmal freizugeben – sobald der Einzelne den vorangegangenen Blink “So geht es weiter” gesehen hat. Dadurch unterstützt sie das selbstbestimmte Lernen in der E-Learning-Phase.

Ein Teilnehmer kann zum Beispiel direkt nach dem ersten Workshop alle Impulse ansehen und die Übungen absolvieren. Oder er nimmt sich wöchentlich einen Blink vor – ganz wie es in seinen persönlichen Zeitrahmen und zum eigenen Level passt.

Ankündigung: Ein Gast im letzten Präsenz-Workshop

Eine Woche vor dem letzten Workshop gibt die Online-Plattform von Annette automatisch einen weiteren Blink frei: Hier verkündet die Trainerin, das Die Einstellung, dass der Teilnehmer diesen Inhalt erst zu einem bestimmten Zeitpunkt sehen kann, ist für die Trainerin aus mehreren Gründen praktisch:

  1. Falls der geplante Gast absagt oder sich andere Änderungen ergeben, kann Annette diesen Blink kurzfristig ändern, ohne dass ihre Teilnehmer von der Planänderung etwas bemerken.
  2. Alle Teilnehmer haben gleich viel Zeit, sich auf den Gast vorzubereiten und die entsprechende Aufgabe bis zum letzten Workshop zu erledigen.
  3. Der Blink ist auch eine Überraschung, da die Teilnehmer die vorangegangenen Inhalte alle auf einen Blick freigeschaltet bekamen. Durch diesen Überraschungs-Effekt wird die Vorfreude auf diesen besonderen Gast gesteigert.

Online-Kurs Teil 3: Damit der Transfer gelingt

Die Präsenz-Phase im Blended Learning ist vorbei. Doch Annette möchte ihre Teilnehmer auch weiterhin begleiten und im Alltag unterstützen. Daher fügt sie in ihrem Online-Kurs einige weitere Blinks an. Diese bauen inhaltlich auf den Workshops auf und haben einen klaren Fokus auf die praktische Anwendbarkeit des Gelernten.
 

Direkt nach dem letzten Workshop: “Und so geht es weiter…”

Auch in der Transferphase ihres Blended Learning (Kapitel 2) beginnt die Trainerin mit einem kurzen Video, in dem sie erklärt, wie das E-Learning auch ohne regelmäßige Treffen funktioniert. Mit dieser Entscheidung wirkt Annettes Blended Learning in sich geschlossen und logisch strukturiert. Ihre Teilnehmer wissen zu jederzeit des Trainings, was als nächstes auf sie zukommt und welche Aufgaben sie dabei konkret haben.

Übung für den Transfer und Aufforderung, Fragen zu stellen

Die Trainerin im Beispiel möchte auch in der Transferphase in Person für ihre Teilnehmer da sein. Den Online-Kurs hat sie schon Wochen im Voraus fertig gestellt. Dadurch hat sie nun die Zeit, einmal gesammelt auf Rückfragen ihrer Teilnehmer persönlich zu antworten.

Sie fordert ihre Teilnehmer daher in einem Blink (voreingestellt) dazu auf, einen längeren Artikel zu lesen und ihr im Anschluss Fragen innerhalb einer bestimmten Frist zu schicken. Nach Ablauf der Frist schaut sich Annette die Fragen an und beantwortet sie in einem Kurzvideo. Dadurch wirkt das gesamte E-Learning lebendig und persönlich, obwohl die Trainiern 90% schon im Voraus vorbereitet hat.

Abschlussprüfung per Audio-Quiz

Irgendwann ist jedes Training zu Ende – auch mit Blended Learning. Die Trainerin im Beispiel möchte sicherstellen, dass ihre Teilnehmer das festgelegte Ziel erreicht haben. Dafür überlegt sie sich ein Quiz, das die Teilnehmer für einen erfolgreichen Abschluss bestehen müssen.

Annette lädt in einem Blink eine Audiodatei hoch, in der sie beispielhafte Ausschnitte eines größeren Meetings freigibt. Dieses Meeting sollen die Teilnehmer sich anhören und anschließend an einem Quiz teilnehmen. Darin testet Annette, wie gut jeder Blended-Learning-Teilnehmer die Inhalte auf die Praxis anwenden kann: Wie beurteilt er das Meeting im Beispiel? Welche Ratschläge hat er für die Personen aus dem Audio? usw.

Jetzt eigenen Online-Kurs erstellen

Du hast jetzt beispielhaft gesehen, wie du ein Blended Learning gestalten kannst. Die Screenshots und Erklärungen zum Online-Kurs geben einen ersten Eindruck, welche Möglichkeiten du für dein eigenes Training oder Coaching nutzen kannst.

Noch ein Tipp zum Abschluss: Dieses Beispiel findest du auch im Leitfaden für Blended Learning. Darin erfährst du, worauf du beim Erstellen eines Blended Learning achten solltest und wie du Schritt für Schritt Inhalte für deinen Online-Kurs konzipierst.

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