blink.it Blog – Expertenblog für E-Learning & Blended Learning

3 Herausforderungen bei Blended Learning in der Erwachsenenbildung

Geschrieben von Laura Evers | Mi, 07.04.2021

Die Coronapandemie rückt Blended Learning in der Erwachsenenbildung in den Fokus. Die Methode bietet nicht nur Vorteile, sondern wirft auch Herausforderungen auf. Welche das sind, und mit welchen Maßnahmen du ihnen als Trainer oder Personalentwickler begegnen kannst, erfährst du im Artikel.

Präsenzlernen mit Online-Formaten zu ergänzen, ist keine neue Methode in der Aus- und Weiterbildung. Bisher waren digitale Formate oft nur eine eine "nette Ergänzungen" oder "technische Spielerei" – doch durch die Coronakrise kann Blended Learning bald zur Standardmethode werden: 83% der Weiterbildungsexperten sind sich einig, dass Blended Learning die Zukunft für Training und Coaching wird. Auch für Corporate E-Learning ist Blended Learning die Top-Lernform für die nächsten Jahre. 

Blended Learning ist das Werkzeug, das uns durch die COVID-19-Zeit trägt. (Quelle: EPALE)

Blended Learning bietet nicht nur Vorteile. Für Trainer und Personalentwickler wirft die Methode auch neue Fragen auf: Auf welche Herausforderungen musst du dich einstellen? Und mit welchen Maßnahmen kannst du ihnen begegnen? Zu diesen Fragen gab es eine spannende Online-Diskussion von EPALE. Die größten Herausforderungen und unsere besten Praxistipps fasse ich dir hier in einem schnellen Überblick zusammen.

Warum setzen vor allem Unternehmen zukünftig auf Blended Learning? In dieser kostenlosen Übersicht erfährst du die 7 wichtigsten Argumente:

 

Die drei größten Herausforderungen bei Blended Learning

Die Herausforderung besteht darin sicherzustellen, dass Erwachsene in der Aus- und/oder Weiterbildung die gleichen Chancen haben, an einem gemischten Lernsystem teilzunehmen. (Quelle: EPALE)

  1. Fehlende Digitalkompetenz: Um eine Mischung aus Präsenz- und Onlinelernen überhaupt nutzen zu können, braucht es nicht nur einen Internetzugang oder ein geeignetes Gerät. Auch gewisse Kompetenzen sind bei dir als Verantwortlichem und bei den Teilnehmern notwendig. Wichtige Kompetenzen für Online-Lernen sind beispielsweise digitale Kommunikation und der Umgang mit digitalen Werkzeugen. 

  2. Fehlende Selbstlernkompetenz: Blended Learning bedeutet, einen (großen) Teil des Lernprozesses den Lernern selbst zu überlassen. Hier brauchen deine Teilnehmer die Fähigkeit, sich selbst zu organisieren und eigenständig effektiv zu lernen. Leider haben viele Erwachsene diese Fähigkeiten entweder nie erworben, oder im Berufsleben durch die Dauerbetreuung in Präsenzschulungen verlernt.

  3. Fehlende digitale Lehrkompetenzen: Der Erfolg von Blended Learning ist nicht nur deinen Teilnehmen abhängig. Die Mischung von synchronem und asynchronem Lernen braucht eine andere Herangehensweise: Den Kontakt zu den Teilnehmern halten, Verantwortung an die Lerner abgeben, digitale Gruppenarbeiten organisieren und der richtige Medieneinsatz in Online-Kursen – das sind Themen, die auch für viele Trainer, Coaches und Personalverantwortliche neu sind.

Zusammenfassung: Herausforderungen bei Blended Learning

Einen Internetanschluss und ein geeignetes Gerät haben die allermeisten Teilnehmer und Verantwortlichen. Blended Learning scheitert statt an technischen Hürden eher an fehlenden Kompetenzen im Umgang mit digitalen Lerninhalten, neuen Tools und spezieller Didaktik. Doch es gibt einfache Wege, wie du als Verantwortlicher diese Herausforderungen lösen kannst, damit Blended Learning gelingt.

Maßnahmen für erfolgreiches Blended Learning

Die Rolle der Bildungsanbietenden ist sehr wichtig, wenn es darum geht sicherzustellen, dass die Lernumgebung die Blended-Learning-Pädagogik fördert und dass alle Lehrenden in technologischer und pädagogischer Hinsicht unterstützt werden. (Quelle: EPALE)

  • Digitalkompetenzen bei Teilnehmern und Trainern verbessern: Digitalkompetenzen lassen sich auf mehreren Wegen ausbauen. Leiste deinen Teilnehmern Hilfestellungen für neue Online-Lerntools, beispielsweise mit Videos zu den ersten Schritten. Erleichtere zudem den Einstieg, indem du bei der Wahl eines Tools oder einer Software größten Wert auf eine einfache, intuitive Bedienung legst. Oft sind klassische LMS für Blended Learning ungeeignet, da sie zu kompliziert und unflexibel sind, um die Kurse mit Präsenzveranstaltungen zu verbinden. Mehr Tipps für Trainern und Teilnehmern findest du im Artikel Digitalkompetenz in der Weiterbildung.

  • Selbstlernkompetenz der Teilnehmer stärken: Sowohl bei reinem eLearning als auch bei Blended Learning übernehmen die Teilnehmer mehr Verantwortung für ihren Lernprozess. Damit hier langfristig Kompetenzen aufgebaut werden, musst du deine Teilnehmer an mehreren Stellen im Prozess aktiv unterstützen (siehe Grafik).  Konkrete Tipps zu jedem einzelnen Schritt findest du im Artikel Wie fördere ich die Selbstlernkompetenz?



  • Trainer für digitale Lernmethoden fit machen: Auch für Trainer, Coaches oder Weiterbildungsverantwortliche in Unternehmen gibt es viele Möglichkeiten, das Wissen zu digitaler Didaktik auszubauen. In jedem Fall solltest du auch dir bzw. den Trainern in deinem Unternehmen genug Ressourcen und Zeit geben, um Erfahrung mit digitaler Didaktik zu sammeln. Eine spezielle Ausbildung zum Blended Learning Trainer kann sich vor allem für selbstständige Trainer lohnen, um langfristig mit Blended Learning als Standardformat erfolgreich zu sein.

Das Basiswissen für erfolgreiches Blended Learning bietet dir unser Lernmaterial, beispielsweise der Leitfaden "Blended Learning für Trainer", den du dir jetzt hier kostenlos herunterladen kannst:

Kostenloser Leitfaden

Blended Learning für Trainer

Von der Zielsetzung über Inhaltserstellung, Call-to-Actions und Methoden: Erstelle mit 9 Schritten, Expertentipps und vielen Beispielen dein eigenes Blended-Learning-Konzept!

Zum Trainer-Leitfaden für Blended Learning